Großbritannien
NHS-Gebühr für Gesundheitspersonal vom Tisch
Die britische Regierung schwenkt um: Die Gebühr für Personal aus dem Ausland, das für den staatlichen Gesundheitsdienst NHS arbeitet, soll nun doch nicht kommen.
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Wenn Großbritannien endgültig aus der EU ausgeschieden ist, sollte die NHS-Gebühr auch für alle EU-Ärzte gelten. Auch das scheint jetzt vorerst vom Tisch.
© Yui Mok/PA Wire/dpa
London. Mit „großer Erleichterung“ und „Freude“ haben britische Ärzteverbände und Pflegergewerkschaften auf die Ankündigung des britischen Gesundheitsministeriums reagiert, nach Großbritannien kommende Ärzte und anderes Gesundheitspersonal finanziell nicht zusätzlich zu belasten.
Ursprünglich hatte die Regierung geplant, allen Beschäftigten des staatlichen Gesundheitsdienstes (National Health Service, NHS) eine jährliche Gebühr von umgerechnet mehr als 500 Euro abzuverlangen. Diesen Betrag sollte das Personal für die eventuelle Nutzung des NHS als Patient zahlen.
Hintergrund der Abschaffung der Gebühr ist der Personalmangel im NHS, der durch die COVID-19-Pandemie deutlicher offenbar wurde.
Arbeitsplätze attraktiv halten
„Wir begrüßen die Abschaffung dieser ungerechten und unverhältnismäßigen Gebühren. Wir müssen alles tun, um den Arbeitsplatz NHS gerade auch für ausländische Ärzte und anderes Gesundheitspersonal so attraktiv wie möglich zu halten“, so ein Sprecher des britischen Ärzteverbandes (British Medical Association, BMA) in London.
Die BMA hatte ebenso wie Großbritanniens größte Krankenpfleger-Gewerkschaft (Royal College of Nursing, RCN) heftig gegen die Einführung der NHS-Gebühr protestiert. Die Gebühr sollte ursprünglich vom kommenden Jahr, wenn Großbritannien endgültig aus der EU ausgeschieden ist, auch für alle EU-Ärzte gelten. Auch das scheint jetzt vorerst vom Tisch.