Dr. Christiane Groß
Neue Chefin für den Ärztinnenbund
KÖLN. Dr. Christiane Groß ist neue Präsidentin des Deutschen Ärztinnenbundes (DÄB).
Die ärztliche Psychotherapeutin aus Wuppertal übernahm auf der Beiratssitzung des Verbands in Mainz das Amt von Dr. Regine Rapp-Engels, die aus persönlichen Gründen zurückgetreten ist.
Groß war bislang 2. Vizepräsidentin des DÄB. Die 1. Vizepräsidentin Gabriele Kaczmarczyk stand für das Amt nicht zur Verfügung.
Für Groß war es keine Frage, dass sie als Präsidentin die Geschicke des Verbandes leiten möchte. "Ich habe bei der Wahl zur Vizepräsidentin A gesagt, jetzt sage ich auch B", betont sie im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung".
Bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf
Die 61-Jährige sieht einen künftigen Schwerpunkt ihrer Arbeit darin, Ärztinnen eine bessere Präsenz in den ärztlichen Gremien und Verbänden zu verschaffen. "Frauen sind nicht so vertreten, wie sie sollten."
Auch der Einsatz für bessere Karrierechancen von Ärztinnen steht oben auf ihrer Agenda.
Groß will durch die Verbandsarbeit zudem dazu beitragen, dass junge Ärztinnen und Ärzte die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser verwirklichen können.
Auch die Umsetzung der Gender-Medizin in der ärztlichen Aus- und Weiterbildung ist für sie eine große Herausforderung. "Die Gender-Betrachtung in der Medizin ist wie die Telemedizin ein Thema, das fast alle Fachrichtungen betrifft", sagt sie.
Der alle zwei Jahre stattfindende Kongress des Deutschen Ärztinnenbundes wird eine neue Ausrichtung erhalten, kündigt Groß an.
Statt der wissenschaftlichen Ausrichtung steht künftig die Berufs- und Gesundheitspolitik im Vordergrund. Unter dem Motto "Wir mischen uns ein" findet der nächste Kongress vom 17. bis 20. September in Düsseldorf statt. (iss)