Spahn wirbt

Offener Umgang mit Depressionen

Eine neue Kampagne der Robert-Enke-Stiftung will aufklären und Verständnis für die Krankheit fördern.

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Berlin. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat für einen offeneren Umgang mit Depressionen geworben.

„Es ist leichter geworden, darüber zu reden. Aber wir sind noch nicht da, wo wir hinmüssen“, sagte Spahn bei der Vorstellung einer Kampagne der Robert-Enke-Stiftung am Montag in Berlin.

Die Stiftung erinnert an den früheren Fußball-Torwart Robert Enke, der an Depressionen litt. 2009 hatte sich Enke, der auch für die Nationalmannschaft spielte, das Leben genommen.

Der Fall hatte damals bundesweit für Betroffenheit gesorgt und eine breite Debatte über den Umgang mit Depressionen in der Gesellschaft, aber auch im Spitzensport ausgelöst.

Kampagne „ImpressionDepression“

Ziel der Kampagne „ImpressionDepression“ sei es, über das Thema zu informieren und Verständnis für an Depression erkrankte Menschen zu fördern, sagte die Vorstandsvorsitzende der Stiftung und Ehefrau Enkes, Teresa Enke.

Nicht-Betroffene sollten die Möglichkeit bekommen, zumindest „in Facetten“ nachempfinden zu können, was es bedeute, an Depression erkrankt zu sein.

Dazu hat die Stiftung eine spezielle Depressions-Simulation entwickelt. Dabei sollen Benutzer mithilfe einer sogenannten Virtual-Reality-Brille einen Eindruck über das Empfinden bei Depression bekommen.

„Gebrochene Seele nicht sofort zu sehen“

Depressionen seien weiter verbreitet, als viele meinten, betonte Spahn. „Beim gebrochenen Bein sieht jeder, dass das behandelt werden muss. Bei der gebrochenen Seele ist das nicht sofort zu sehen.“ Jährlich gebe es allein in Deutschland bis zu 10 000 Suizide, die im Zusammenhang mit Depressionen stünden.

Ein wichtiger Bestandteil von Prävention sei ein Umfeld, in dem vorurteilsfrei über die Erkrankung gesprochen werden könne. Nur dann könne Betroffenen geholfen werden. Psychische Erkrankungen seien gut behandelbar. Dazu müssten Patienten die für sie richtige Behandlung erfahren.

Das sei auch eine Frage der Steuerung und der Dringlichkeit, sagte Spahn. Psychotherapeuten und Hausärzte übernähmen eine wichtige Lotsenfunktion. (hom)

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