Brandenburg

Portal Pflege mit Infos zu neuer Ausbildung

Das Bundesland Brandenburg startet ein Internetangebot über den Ablauf der generalistischen Pflegeausbildung.

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Potsdam. Zum Start der neuen generalistischen Pflegeausbildung am 1. Januar hat das Land Brandenburg am Mittwoch ein „Ausbildungsportal Pflege“ im Internet freigeschaltet. Unter www.pflegeportal-brandenburg.de können sich Interessierte über den Ablauf der reformierten Ausbildung informieren. Zudem soll es Betreibern von Pflegeeinrichtungen bei der Suche nach Informationen über Kooperationsmöglichkeiten mit Pflegeschulen oder zum Anbieten freier Ausbildungsplätze dienen.

Hintergrund ist die im Juli 2017 beschlossene Reform der Pflegeberufe: Künftig soll die Trennung zwischen Altenpflegern, Krankenpflegern und Kinderkrankenpflegern entfallen. Stattdessen soll es eine dreijährige Ausbildung zum Pflegefachmann oder der Pflegefachfrau geben, die mit Ausbildungsteilen in allen drei Bereichen zum Einsatz in allen Versorgungsbereichen qualifizieren soll. Aus Sicht der neuen Gesundheitsministerin der rot-schwarz-grünen Brandenburger Koalition, Ursula Nonnemacher (Grüne), ist damit „eine zeitgemäße, fortschrittliche und qualitativ hochwertige Pflegeausbildung auf den Weg gebracht.“ Dies sei wichtig, da der Fachkräftebedarf in den kommenden Jahren weiter ansteigen werde. „Neben besseren Verdienstmöglichkeiten müssen wir das Ansehen der Pflegeberufe in der Gesellschaft spürbar aufwerten.“

In Brandenburg war die Reform der Pflegeberufe zunächst mit erheblichem Widerstand aus dem Bereich der Altenpflege verbunden. „Engstellen“ gibt es nach Angaben aus dem Gesundheitsministerium derzeit im Bereich der Ausbildungsteile in der Pädiatrie und der Psychiatrie, für die jeweils 120 Stunden praktische Ausbildung vorgesehen sind. „Dafür haben wir aber eine Öffnung gefunden, mit deren Hilfe man auf andere Bereiche ausweichen kann“, sagt Anna-Maria Lehmkuhl, die seit 2018 eine Projektgruppe zur Umsetzung des Pflegeberufereformgesetzes im Ministerium leitete.

Der Sprecher der Brandenburger Liga der freien Wohlfahrtsverbände, Andreas Kaczynski, ist überzeugt, dass durch die neuen Ausbildungswege die Attraktivität der Pflegeberufe steige. Künftig könne man im Laufe seiner Berufsbiographie „auch mal zwischen den Welten wechseln“. Allerdings beklagte er eine hohe Abbrecherquote von bis zu 25 Prozent an einzelnen Pflegeschulen. „Da müssen wir dringend ran“, so Kaczynski. Insgesamt ist die Zahl der Beschäftigten, die im Land Brandenburg in der Pflege arbeiten, von 34 650 im Jahr 2015 auf 37 400 im Jahr 2017 gestiegen. Im vergangenen Jahr gab es rund 3900 Pflegeschüler. (lass)

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