Kommentar zum DAK-Gesundheitsreport
Rätsel Rückenleiden
Seit Jahren stehen Rückenschmerzen ganz vorn in der Rangliste der Ursachen für Arbeitsausfälle. Und sie nehmen zu – trotz einer Fülle von Präventionsbemühungen der Kassen. Selbst Experten stehen hier vor einem Rätsel, wie der am Donnerstag veröffentlichte Gesundheitsreport offenbart.
Die Folge: teure Fehlallokationen wie Hospitalisierungebn mit einem hohen Anteil "Notfall"-bedingter Selbsteinweisungen. Mögliche Ursache: fehlende ambulante Angebote für eine multimodale Schmerztherapie, um eine beginnende Chronifizierung zu beherrschen.
Das eigentliche Problem entsteht aber viel früher und liegt außerhalb des professionellen Gesundheitssystems: mangelnde Gesundheitskompetenz.
Viele Menschen reagieren auf Rückenschmerz überwiegend passiv und haben es nicht gelernt, einem häufigen Leiden aktiv vorzubeugen, wie der Hamburger Sportmediziner Professor Ingo Froboese meint. Er sagt, es gebe weniger ein Belastungs- als ein Regenerationsproblem.
Benötigt werde ein aktives Pausen-Management, ein Wechsel zwischen Ruhe, Muße, aber auch Aktivierung und Stimulation. Die Tatsache, dass jeder zweite Jugendliche gelegentlich unter Rückenschmerzen leidet, zeigt, dass die Schule, im Biologie- wie im Sportunterricht, kläglich versagt.
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