SARS-CoV-2-Pandemie
Regierung berät über Corona-Impfstoffproduktion
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Beschaffung von Corona-Impfstoffen zur Chefsache gemacht. Gleichwohl lobt sie die Arbeit von Gesundheitsminister Jens Spahn.
Veröffentlicht:Berlin. Die Produktion von Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 in Deutschland und der EU ist ein bestimmendes Thema in den Regierungsfraktionen. Bei einer Sitzung der Unionsfraktion hat sich Bundeskanzlerin Angela Merkel vor Gesundheitsminister Jens Spahn (beide CDU) gestellt. Dass es weniger als ein Jahr nach dem Auftreten eines neuen Virus einen Impfstoff in Deutschland gebe, habe viel mit der Arbeit von Jens Spahn zu tun, wird Merkel von Teilnehmern zitiert.
Die Kanzlerin hatte bei den Bund-Länder-Verhandlungen am 5. Januar nach massiver Kritik auch aus der SPD die Impfstoffbeschaffung zur Chefsache gemacht. Sie gehe davon aus, dass Deutschland bereits ab dem dritten Quartal so viel Impfstoff zur Verfügung habe, dass man eher schon wieder etwas davon abgeben könne.
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Impfgipfel vor dem Start
Die SPD-Fraktion hatte in einer Sitzung am vergangenen Wochenende auf einen Impfgipfel gedrängt. Der solle klären, welche Produktionsstätten für Impfstoffe in Deutschland vorhanden und welche für die Produktion von Impfstoffen geeignet seien, heißt es in einem Positionspapier der Fraktion.
Zudem müssten alle weiteren Optionen für die Produktion auch in Lizenz ausgelotet werden. Gleichzeitig sprach sich die Fraktion für die Unterstützung der Forschung für Therapien gegen COVID-19 aus.
Erste Beratungen dazu sollen ebenfalls am Mittwoch anlaufen. In der dafür eingesetzten Arbeitsgruppe sitzen außer Spahn auch Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU), Finanzminister Olaf Scholz (SPD) und Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU).
Am Mittwochnachmittag wird Gesundheitsminister Jens Spahn eine Regierungserklärung zur Impfstoffversorgung abgeben. Bereits am Dienstag hatte er in einem Schreiben an alle Abgeordneten die aktuelle Lage erläutert. Kritik aus der SPD und der SPD-geführten Länder wies er indirekt zurück. Es gebe seit Monaten mit den Ländern Planungsgespräche. Dabei sei vereinbart worden, dass die Impfstoffe entsprechend der Bevölkerungsanteile verteilt würden. (af)