Linke-Fraktion

Regierung soll Stellung zu UPD nehmen

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BERLIN. Weniger Leistung trotz mehr finanzieller Ressourcen? Mit diesem Verdacht fordert die Linke-Fraktion im Bundestag in einer parlamentarischen Anfrage eine Leistungsbilanz der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Die Bundesregierung soll unter anderem Stellung dazu nehmen, dass trotz der von 5,8 Millionen auf neun Millionen Euro gestiegenen jährlichen Fördersumme die Anzahl der Beschäftigten von 108 auf 101, die Anzahl akademisch qualifizierter Berater gar von 90 auf 41 gesunken ist. Auch soll die Regierung beurteilen, dass die Anzahl persönlicher Beratungen von 11.295 (2015) auf 3660 (2016) gesunken ist, während die Zahl der telefonischen Beratungen nur um elf Prozent stieg, heißt es.

Seit Januar 2016 wird die UPD von der Sanvartis GmbH betrieben. Die Regierung attestierte der UPD zuletzt im Mai auf eine Anfrage der Grünen, gute Arbeit zu machen (die "Ärzte Zeitung" berichtete).

Kritiker mahnen seit der Vergabe die fachliche Eignung, Unabhängigkeit und Patientenorientierung der Sanvartis an. Den Fragestellenden liege nun ein Schreiben vor, aus dem hervorgehe, "dass sich die Sanvartis GmbH im Rahmen ihres ,Beherrschungsvertrages‘ bei der UPD in noch höherem Maße als bisher bekannt bedient, indem sie sich für Software und diverse Dienstleistungen bezahlen lässt, ohne dass dieses von Seiten des GKV-Spitzenverbandes oder des Patientenbeauftragten kontrolliert bzw. angemahnt und sanktioniert wird", schreibt die Linke-Fraktion. (jk)

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Kommentare
Ingo Heberlein 30.07.201719:51 Uhr

UPD als cash cow!

Wen wundert es? Das Konstrukt ist das Geschäftsmodell einer cleveren Firma. Und der Niedergang der Beratungen wird von den Krankenkassen sicher nicht beklagt

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