Premiere

Rettungsdienst nach QM-Leitfaden

Bei der Ärztekammer Niedersachsen ist ein Leitfaden für das Qualitätsmanagement im Rettungsdienst formuliert worden - eine Premiere in Deutschland.

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:
Blaulicht eines Rettungswagens: Der QM-Leitfaden soll eine Handlungshilfe sein.

Blaulicht eines Rettungswagens: Der QM-Leitfaden soll eine Handlungshilfe sein.

© Mathias Ernert

HANNOVER. Erstmals gibt es einen QM-Leitfaden für den Rettungsdienst: Das Zentrum für Qualität und Management im Gesundheitswesen (ZQ) der Ärztekammer Niedersachsen (ÄKN) hat einen Leitfaden für das Qualitätsmanagement im Rettungsdienst veröffentlicht.

"Nach unseren Recherchen gibt es in Deutschland nichts Vergleichbares", hieß es beim Zentrum.

Der Leitfaden soll mit Prozessbeschreibungen und Checklisten "einen absolut sicheren und stabilen Prozess auf den Weg bringen", sagt ZQ-Leiterin Dr. Brigitte Sens.

Der Leitfaden sei für den Rettungsdienst maßgeschneidertes, praxisnahes Musterbeispiel, erläutert Dr. Wolfgang Hagemann vom Landesverband der ärztlichen Leiter Rettungsdienst in Niedersachsen und Bremen.

Hagemann ist nach dem niedersächsischen Rettungsdienstgesetz für das Qualitätsmanagement zuständig. Auf Anregung des Verbandes ist die Handlungshilfe entstanden.

Der Leitfaden solle "Interesse wecken und Ängste vor einem zu bürokratischen Qualitätsmanagement nehmen", so Hagemann.

So sorge der Leitfaden unter anderem dafür, dass "jeder Patient mit Herzbeschwerden eine 12-Kanal-EKG-Ableitung bekommt und bei Vorliegen eines Herzinfarktes mit Medikamenten behandelt wird, die den aktuellen Leitlinien entsprechen", erklärt Hagemann.

Laut Leitfaden sollen nur Kliniken angefahren werden, die rund um die Uhr über einen Herzkathetermessplatz und Interventionsmöglichkeiten verfügen.

Auch sollen im Falle ischämischer Schlaganfälle "schon diejenigen Patienten vom Rettungsassistenten per Checkliste erfasst werden, die sich noch im Zeitfenster für eine Thrombolyse befinden und dann nach telefonischer Voranmeldung direkt in eine Stroke-Unit eingeliefert werden", sagt Hagemann.

Das QM soll auch unabhängig vom eingesetzten Rettungsdienstmitarbeiter gesetzeskonforme, für die Patienten und Mitarbeiter sichere Versorgung der Patienten gewährleisten, so Hagemann. Das betreffe auch Einsätze ohne ärztliche Beteiligung.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Exklusiv Physiotherapeuten & Co.

Warum Heilmittelerbringer auf die Vollakademisierung setzen

Freie Berufe

Dreiviertel aller Psychotherapeuten sind weiblich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?