Bewertungsausschuss beschließt
Runter mit den Dialysepauschalen!
In zwei Schritten sollen die Pauschalen für die Dialyse abgestuft werden. So will es der Gemeinsame Bewertungsausschuss von Ärzten und Kassen.
Veröffentlicht:BERLIN. Die Einzel- und Wochenpauschale für die Dialyse werden gesenkt. Das hat der Gemeinsame Bewertungsausschuss am Dienstag in Berlin beschlossen.
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und GKV-Spitzenverband haben sich geeinigt, die Pauschalen zum 1. Juli 2013 zu reduzieren.
Nach Angaben der KBV wird die Absenkung der Wochenpauschalen in der Summe eine Honorarminderung von 100 Millionen Euro bedeuten, das sind 5,7 Prozent dieser Pauschalvergütung. Dabei soll es eine mengenabhängige Abstaffelung geben. Sollten die Wochenpauschalen auch weiterhin die Kosten ausreichend decken, soll die Pauschale zum 1. Januar 2015 erneut abgestuft werden.
Davon ausgenommen ist die Vergütung der Dialyse von Kindern. Dafür können Ärzte vom 1. Juli 2013 an mehr Geld erwarten.
Pauschalen jährlich überprüfen
Ebenso sollen Ärzte bei Betreuungsleistungen besser gestellt werden. Diese werden vom 1. Juli dieses Jahres aus der morbiditätsorientierten Gesamtvergütung ausgeklammert.
Mehr Honorar könnte es auch für präventive Maßnahmen für noch nicht dialysepflichtige Patienten geben. Diese wollen KBV und GKV-Spitzenverband stärken, wie es am Dienstag hieß.
KBV-Vorsitzender Dr. Andreas Köhler bezeichnete den Beschluss als "verantwortungsbewussten Kompromiss". Um künftigen Kostensteigerungen gegensteuern zu können, sollen die Pauschalen jährlich überprüft werden.
Mitte Februar waren Nierenärzte und Patienten gegen die geplante Senkung der Dialysepauschalen Sturm gelaufen.
Im Gespräch war eine Reduzierung um zwölf Prozent. Der Bewertungsausschuss hatte daraufhin den Beschluss auf Mitte März vertagt. (jvb)