KBV
Saar-KV-Chef bekräftigt Kritik an Gassen
SAARBRÜCKEN. Der saarländische KV-Vorsitzende Dr. Gunter Hauptmann hat die Kritik aus den Ländern an KBV-Chef Dr. Andreas Gassen bekräftigt.
"Gassen muss erst einmal die Vorwürfe im Streit um das Abrechnungsgeschäft bei der ASV entkräften", erklärte Hauptmann am Rande eines Kongresses in Saarbrücken.
Der saarländische KV-Chef sagte der "Ärzte Zeitung", dass er nächste Woche nicht mit einem Misstrauensvotum gegen Gassen rechnet. "Wir wollen erst einmal Informationen haben", so Hauptmann. "Gassen wird aber viel machen müssen, um in die Arbeit wieder Ruhe zu bekommen".
Hauptmann warf der KBV-Spitze vor, bei der Arbeit zu wenig an die KVen zu denken. "Bei vielen Vorgängen in der KBV habe ich seit einiger Zeit den Eindruck, dass die KBV die Interessen der KVen nicht mehr auf dem Schirm hat."
Als Beispiel nannte er die Zusammenarbeit in technischen Fragen. So habe man beim Notdienst binnen weniger Tage Vorgaben der KBV im Saarland umsetzen müssen.Auch der Streit um die ASV belastet nach Hauptmanns Äußerungen das Verhältnis zur KBV.
"Wenn man die ASV öffnet für möglichst viele Erkrankungen, wird das Schwierigkeiten machen, weil den sogenannten Grundversorgern Fälle abhanden kommen können", meinte der KV-Chef. Bei der KV drohe außerdem bei sinkenden Umsätzen eine Erhöhung der Verwaltungsumlage.
Der saarländische KV-Chef gehört zu den Unterzeichnern eines Briefs von zehn KVen an den Vorsitzenden der KBV-VV Hans-Jochen Weidhaas.
Hauptmann hatte im vergangenen Jahr auch erwogen, selbst für die KBV-Spitze zu kandidieren, war dann aber in einer Vor-Entscheidung Gassen unterlegen und hatte anschließend angekündigt, sich auf seine Arbeit im Saarland zurückzuziehen. (kin)