Suchtprävention

Saarländische Ärztekammer: Cannabis-Legalisierung nicht durchwinken

Landesärztekammerpräsident Mischo ruft die SPD-Landesregierung dazu auf, der geplanten Teillegalisierung von Cannabis im Bundesrat nicht zuzustimmen. Die Freigabe würde die Droge verharmlosen.

Dr. Michael KudernaVon Dr. Michael Kuderna Veröffentlicht:
Aus Sicht des saarländischen Ärztekammerpräsidenten setzt die Berliner Ampel bei der Cannabis-Teillegalisierung auf die falsche Schaltung.

Aus Sicht des saarländischen Ärztekammerpräsidenten setzt die Berliner Ampel bei der Cannabis-Teillegalisierung auf die falsche Schaltung.

© akkash / stock.adobe.com

Saarbrücken. Der Präsident der saarländischen Ärztekammer, Dr. Josef Mischo, hat die SPD-Landesregierung aufgerufen, der geplanten Teillegalisierung von Cannabis im Bundesrat nicht zuzustimmen. Mischo erklärte, aus Sicht der Kammer solle sich das Saarland bei der abschließenden Beratung „unbedingt für die Anrufung des Vermittlungsausschusses einsetzen“.

In der vorvergangenen Woche hatte bereits ein breites Bündnis aus Ärzte-, Apotheker- und Lehrerschaft sowie Wissenschaftlern und Polizeigewerkschaft in einem gemeinsamen Schreiben vor dem Vorhaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach gewarnt.

Nun legte Mischo, der auch Co-Vorsitzender des Ausschusses Sucht und Drogen der Bundesärztekammer ist, nach: Durch eine Freigabe werde eine Droge verharmlost, die abhängig mache und zu schweren Entwicklungsschäden führen könne. Erfahrungen aus dem Ausland zeigten zudem, dass vor allem jüngere Konsumenten sich weiterhin mit günstigeren Produkten auf dem Schwarzmarkt versorgten.

Mehr Prävention denn je geboten!

Weitere Argumente von Mischo: Wo Cannabis zu Genusszwecken freigegeben werde, steige der Freizeitkonsum an. Folgen seien mehr medizinische Behandlungen von Jugendlichen, eine häufigere Inanspruchnahme von Notaufnahmen durch Erwachsene und auch mehr Verkehrsunfälle.

„Die saarländische Ärzteschaft ist der Überzeugung, dass die angestrebten Ziele – zum einen der Jugendschutz, zum anderen die Eindämmung des Schwarzmarktes – mit dem Vorhaben nicht erreicht werden können“ – so das Fazit des Kammerpräsidenten in einer Kammermitteilung vom Montag. Auf jeden Fall sei dann ein massiver Ausbau der Maßnahmen zur Suchtprävention notwendig, wozu die Jugend- und Gesundheitsämter zeitnah finanziell, strukturell und personell entsprechend ausgestattet werden müssten.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
Susanne Dubuisson, Product Leader in Health Tech beim E-Health-Unternehmen Doctolib.

© Calado - stock.adobe.com

Tools zur Mitarbeiterentlastung

Online-Termine gegen den Fachkräftemangel

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025