Berlin
Senat will Laufzeit des Corona-Behandlungszentrums verlängern
Der Berliner Gesundheitssenat möchte die Corona-Reserve-Klinik auf dem Messegelände länger nutzen als bisher geplant. Aber gibt es genug Personal für den Betrieb?
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Ein Schild weist zum „Corona- Behandlungszentrum Jafféstraße“. Diese provisorische Klinik in den Messehallen soll die Krankenhäuser der Stadt im Notfall und bei möglicher Überlastung ergänzen.
© Michael Kappeler/dpa
Berlin. Angesichts der weiterhin hohen Corona-Infektionszahlen und der Behandlungszahlen in den Krankenhäusern in Berlin plant der Gesundheitssenat eine Verlängerung der Laufzeit des Corona-Behandlungszentrums Jafféstraße (CBZJ) in den Messehallen. „Ein Gesellschafterbeschluss soll gefasst werden, der dann eine Verlängerung zur Folge hat“, erklärte der Staatssekretär für Gesundheit Martin Matz in einer Senatspressekonferenz. Geplant ist dann ein Nutzungsende am 31. Mai und ein Abbau in den Messehallen 24, 25 und 26 bis Ende Juni kommenden Jahres.
Der bisherige Vertrag hätte vorgesehen, dass die Abbauarbeiten zum 30. November beginnen. Am 31. Dezember wäre die Rückgabe der Hallen an die Messe Berlin erfolgt. Je nach Corona-Lage soll im Februar oder März beschlossen werden, ob die für die Corona-Klinik genutzten Hallen womöglich schon früher zurückgegeben werden könnten. Das vorgeschlagene Datum Ende Mai beziehe sich auf die Erfahrungen, dass die Infektionszahlen zum Sommer hin aufgrund des wärmeren Wetters zurückgehen und „dass wir aus heutiger Sicht davon ausgehen, dass es eine Durchimpfung der Berliner Bevölkerung in verschiedenen Phasen geben wird“, erklärte Matz. Zusätzliche Krankenhaus-Reserven seien demnach nicht mehr nötig.
84 Betten sind betriebsbereit
Derzeit stehen rund 500 Betten in der Corona-Klinik zur Verfügung. „Wir sind mit 84 Betten in der konkreten Betriebsbereitschaft“, sagte Matz. Allerdings sei dieser Status relativ kurzfristig hochfahrbar. „Das dazugehörige Personal wurde teilweise über Abruf-Verträge gebunden und es gibt außerdem auch ärztliches Personal, dass sich dazu freiwillig gemeldet hatte“, so Matz. Rund 300 Personen sind bereits durch den Betreiber Vivantes geschult, die als Kernteams den Betrieb mit personellen Ergänzungen durchführen können.
Für den Vollbetrieb wären aber rund 1000 Personen notwendig. Erst wenn eine entsprechende Verschlechterung der Lage in den Krankenhäusern eingetreten ist, können zusätzliche Kräfte zum Einsatz kommen. „In einer zugespitzten Pandemie-Situation könnten aus anderen Stellen personelle Ressourcen frei werden“, sagte Matz und meint etwa Umschichtung von Personal, wie es bereits in den Kliniken derzeit stattfinden würde.
Rückgriff auf Personal-Pool
„Dafür würde unter anderem auf Personal zurückgegriffen, das sich derzeit entweder bereits unter Vertrag in Bereitschaft befindet, oder auf einen Pool von Personal, welches erst bei tatsächlichem Bedarf unter Vertrag genommen wird – wie zum Beispiel Pflegekräfte, die zwar über eine entsprechende Ausbildung verfügen, derzeit aber in einer anderen Tätigkeit beschäftigt sind“, heißt es auf Nachfrage der „Ärzte Zeitung“ seitens des Gesundheitssenats.