Deutscher Arbeitsmarkt

Serbien will keine Pflegekräfte mehr schicken

Das Projekt „Triple Win“ soll helfen, ausländische Pflegerinnen und Pfleger für den hiesigen Arbeitsmarkt zu gewinnen. Doch ein Partner macht nicht mehr mit.

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Nürnberg. Während Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) weltweit versucht, Pflegekräfte nach Deutschland zu holen, ist ihm ein europäischer Partner von der Schippe gesprungen.

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg bestätigte der „Ärzte Zeitung“, dass Serbien aus dem Projekt „Triple Win“ der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und der BA aussteigen will. Die aktuelle Kooperation sei zunächst ausgesetzt, zum Jahresende wolle Serbien die bestehenden Verträge dann beenden. Die Regierung in Belgien führe zur Begründung eigene Bedarfe an Pflegekräften.

BA bemüht sich um Kompensation

Dies respektiere die BA, grundsätzlich würde stets akzeptiert, „wenn die lokale Situation und die Bewertung durch die Partner vor Ort eine Rekrutierung durch uns nicht zulässt“, so eine Sprecherin der Arbeitsagentur.

Man hoffe, die für dieses Jahr geplanten Vorhaben noch umsetzen zu können, schaue aber auch nach Kompensationsmöglichkeiten, „um deutschen Pflegeeinrichtungen, die sich um serbische Fachkräfte bemüht haben, anderweitig bedienen zu können“.

Das „Triple Win“-Projekt umfasst derzeit die Zusammenarbeit mit Bosnien-Herzegowina, Serbien, Philippinen und Tunesien. Aus Serbien kamen laut BA-Zahlen in den Jahren 2016 bis 2019 insgesamt 679 Pflegekräfte. Aus dem Balkan-Nachbarstaat Bosnien und Herzegowina waren es in diesem Zeitraum 543 und aus Tunesien 17.

Philippinen bei Herkunftsländern vorn

Die meisten Kräfte kamen demnach mit 981 von den Philippinen. Im August vergangenen Jahres war Spahns Staatssekretärin Sabine Weiss in den südostasiatischen Inselstaat gereist, um eine noch stärkere Zusammenarbeit auszuloten.

Spahn selbst war zur Rekrutierung von Pflegekräften im vergangenen Jahr in den Kosovo und nach Mexiko gereist. (bar)

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