Studie Uni Bayreuth
So könnte die Medizinversorgung auf dem Land künftig aussehen
Intersektorale Gesundheitszentren (IGZ) anstelle defizitärer kleiner Krankenhäuser. Damit ließe sich künftig die medizinische Versorgung auf dem Land sichern. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Uni Bayreuth.
Veröffentlicht:BAYREUTH. Kleine Krankenhäuser im ländlichen Raum stehen heute oft vor einer unsicheren Zukunft. Ihr Dilemma: Sie sollen die Erwartungen an eine hochwertige Versorgung der Patienten erfüllen und zugleich wirtschaftlich arbeiten. Um dem Risiko einer unzureichenden Gesundheitsversorgung auf dem Land frühzeitig vorzubeugen, haben daher Gesundheitsökonomen der Universität Bayreuth und der Oberender AG eine Strategie entwickelt, die die Umwandlung ausgewählter Krankenhäuser in neuartige Gesundheitszentren vorsieht, wie die Universität Bayreuth mitteilt.
Die Wissenschaftler schlagen in ihrer Studie neuartige Intersektorale Gesundheitszentren (IGZ) vor. Diese sollen im Kern eine allgemeinärztliche sowie eine internistische Grundversorgung nach fachärztlichen Standards gewährleisten. Entsprechend den jeweiligen regionalen Erfordernissen können sie um zusätzliche fachärztliche Bereiche und weitere Gesundheitseinrichtungen ergänzt werden, heißt es in der Mitteilung.
Neben einer ambulanten Grundversorgung sollen die Zentren auch eine kleine Bettenabteilung für Patienten anbieten, die einer kurzzeitigen Überwachung bedürfen. Im Unterschied zu traditionellen Krankenhäusern enthalten die IGZ im Basismodell aber keine Operationssäle und auch keine Intensivmedizin.
Die Studie identifiziert laut Uni Bayreuth insgesamt 190, bei stärkerer Eingrenzung 75 Standorte in Deutschland, die unter wirtschaftlichen, geografischen und medizinischen Kriterien für eine IGZ-Errichtung infrage kommen. Die meisten von ihnen (mehr als 20) befänden sich im Freistaat Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg und Niedersachsen. (run)
Hier ist das Gutachten zu finden.
Lesen Sie dazu auch: KBV-Idee: Landarztpraxen als Zentren mit Bettenstation? Kommentar: Ambulante Versorgung 2.0