Zeichen von der Familie fehlt
Sozialmediziner und Spitzenkandidat schwer erkrankt – Zukunft ungewiss
Die Linke-Fraktion im Bundestag bangt um den prominenten Mediziner Gerhard Trabert. Er ist schwer erkrankt und konnte nicht am Wahlkampf teilnehmen. Ob er sein Bundestagsmandat antreten kann, ist offen.
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Gerhard Trabert, Sozialmediziner spreicht bei einer Pressekonferenz der Partei Die Linke. (Archivbild)
© Britta Pedersen / dpa / picture alliance
Mainz/Berlin. Nach der Bundestagswahl ist die politische Zukunft des früheren Kandidaten für das Bundespräsidentenamt, Gerhard Trabert, weiterhin offen. Er ist schwer erkrankt. „Wir haben noch keine Zeichen von der Familie erhalten“, sagte ein Sprecher der Partei Die Linke der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag in Mainz.
Trabert wurde am Sonntag als rheinland-pfälzischer Spitzenkandidat der Partei zwar in den Bundestag gewählt, er hatte sich allerdings zuvor nicht selbst am Wahlkampf beteiligen können. „Wir alle wären froh, wenn Gerhard sein Mandat wahrnehmen wird“, sagte der Sprecher. Doch an erster Stelle sei ihm eine gute Genesung zu wünschen.
21. Deutscher Bundestag
Abgeordneter im Porträt: Gerhard Trabert (Die Linke)
Familie wünscht Diskretion
Zu Jahresbeginn hatten die Vereine „Armut und Gesundheit in Deutschland“ sowie „Flüsterpost Mainz“ mitgeteilt, dass Trabert, der ihr gemeinsamer Vereinsvorsitzender ist, erkrankt ist und seine Familie um Diskretion gebeten habe. Trabert ist einer der bekanntesten Kandidaten der Linkspartei in Westdeutschland und als Kandidat in der Landeshauptstadt Mainz zur Bundestagswahl angetreten.
Der Sozialmediziner ist bundesweit als Experte gefragt. Unter anderem tauschte sich auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mit ihm aus und besuchte Trabert im Jahr 2022 in Mainz in dessen Arztmobil für hilfsbedürftige Menschen.
Trabert brachte sich in Debatten über Sozial- und Gesundheitspolitik ein. So wies er wiederholt auf Armut als ein Gesundheitsrisiko hin und forderte die Einführung einer Bürger-Krankenversicherung, Gesundheit als reguläres Schulfach und kostenfreie Brillen für alle. (KNA)