Charité Berlin

Streik des Pflegepersonals ausgeweitet

Schon am Montag mussten an der Berliner Charité 200 Operationen abgesagt werden, Hunderte Betten blieben leer: Am Dienstag wurde der unbefristete Streik des Pflegepersonals noch einmal ausgeweitet.

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BERLIN. Der unbefristete Streik des Pflegepersonals an Europas größter Uniklinik, der Berliner Charité, wurde am Dienstag ausgeweitet.

Am zweiten Tag des Ausstands sollten auch bisher noch nicht bestreikte Bereiche einbezogen werden, wie Verdi-Gewerkschaftssekretär Kalle Kunkel sagte.

Das Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg entscheidet voraussichtlich am Mittwoch über eine Fortsetzung des Streiks an der Berliner Charité. Um die Mittagszeit ist eine mündliche Verhandlung geplant, wie das Gericht am Dienstag mitteilte

Nach einer Niederlage vor dem Arbeitsgericht hatte die Universitätsklinik einen zweiten Versuch gestartet, den unbefristeten Streik im Pflegebereich zu verhindern und Berufung bei der nächsthöheren Instanz eingelegt.

Die Klinik verweist dabei unter anderem darauf, dass die Sicherheit der Patienten durch den Streik gefährdet sei.

Am Montag hatten bereits rund 500 Mitarbeiter des Pflegepersonals gestreikt. Etwa 700 bis 800 Betten konnten nach Verdi-Angaben nicht mit Patienten belegt werden.

200 abgesagte Operationen

200 geplante Operationen mussten abgesagt werden. Das Ziel der Gewerkschaft ist, dass 1000 von rund 3000 Betten leerbleiben.

Die Auswirkungen des Ausstands seien am Montag an allen drei Klinikstandorten spürbar gewesen, sagte ein Charité-Sprecher.

Nicht betroffen ist der zwischen der Klinik und der Gewerkschaft vereinbarte Notdienst. Auch in der Nacht zum Dienstag war dieser besetzt.

Mit dem Streik will Verdi einen Tarifvertrag durchsetzen, der eine bestimmte personelle Mindestausstattung der Stationen mit Pflegepersonal vorsieht.

Die Charité-Geschäftsleitung hält dem entgegen, dass die gewünschten 600 Personalstellen mehr im Jahr 36 Millionen Euro zusätzlich kosten würden. (dpa)

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