Philippinen

Suche nach Pflegekräften

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BERLIN Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) verstärkt die Bemühungen, mehr Pflegekräfte aus dem Ausland für Deutschland zu gewinnen. Nach einer Reise des Ressortchefs ins Kosovo will seine Parlamentarische Staatssekretärin Sabine Weiss (CDU) bis Dienstag Gespräche auf den Philippinen führen.

Diese Kooperation solle beiden Seiten helfen, sagte sie. „Uns, weil wir dadurch Antworten auf den Fachkräftemangel in der Pflege finden. Aber auch den Philippinen, weil sie dadurch ihrer jungen Generation mehr attraktive Arbeits- und Fortbildungsmöglichkeiten anbieten können.“

Am Montag wollte Weiss im Goethe-Institut in der Hauptstadt Manila deutschen Sprachunterricht für philippinische Pflegekräfte besuchen. An diesem Dienstag sind Gespräche mit dem Arbeitsminister und Vertretern einer internationalen Arbeitsvermittlungsagentur geplant. Die Philippinen sind laut Ministerium ein wichtiges Herkunftsland für gut ausgebildete Pflegekräfte. Im ersten Halbjahr 2019 seien dort mehr als 25.000 Ausreiseanträge genehmigt worden, knapp 1500 Menschen kommen demnach nach Deutschland.

Die Bundesregierung hat ein Maßnahmenpaket mit zahlreichen Akteuren der Branche vereinbart, um zu mehr dringend gesuchten Fachkräften zu kommen. Neben besseren Arbeitsbedingungen und mehr Ausbildung im Inland soll auch die Rekrutierung aus dem Ausland erleichtert werden. In der Alten- und Krankenpflege arbeiten rund 1,6 Millionen Menschen, fast 40.000 Stellen sind aber unbesetzt - und der Bedarf wächst. (dpa)

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Kommentare
Marko Frankowsky 13.08.201907:08 Uhr

Egal ob aus dem Kosovo oder den Philippinen

Egal wo auch immer aus dem letzten Winkel der Erde Menschen nach Deutschland gelockt werden. Auch wenn den dortigen Menschen ein Stundenlohn wie er hier gezahlt wird zunächst lukrativ erscheint. Das Aufwachen wird kommen, denn sie werden wie die hiesigen Pflegekräfte den Pflegealltag kennenlernen. Und gleich hohe Mieten zahlen müssen von diesem Gehalt und die gleich hohen Lebensunterhaltskosten haben. Das Anwerben im Ausland ist zu kurz gesprungen, denn die Rahmenbedingungen müssen grundsätzlich verändert werden. Und da hilft auch nicht nur ein oder zwei Euro mehr Stundenlohn. Klare Regelungen für Dienstzeiten. Klare Regelungen für Ruhezeiten. Klare Regelungen für freie Tage. Es kann nicht sein, dass es normal ist 12 Tage am Stück zu arbeiten. Das es an einem Tag einen Spätdienst und am nächsten Tag einen Frühdienst gibt. Ruhezeiten werden nicht eingehalten. Das ständige Wechsel im Dienstplan von Früh auf Spät auf Nacht geplant werden. Das Nachtbereitschaften nicht voll vergütet werden. Das eine Kraft für etliche Patienten zuständig ist. Und da reden wir nicht nur von stationären Einrichtungen. Es gibt die ambulante Pflege. Es gibt Wohnhäuser für Menschen mit Behinderung. Die beiden Bereiche tauchen überhaupt nicht auf in der Pflegemangeldiskussion. Und das es die benannten Missstände gibt liegt auch daran, dass die gesetzlichen Vorgaben dies so gestatten. Ein Unding über das nicht geredet wird. Kontrollen der Arbeitszeiten gibt es quasi nicht im ambulanten Pflegebereich oder in Wohnhäusern für Menschen mit Behinderung. Wie gesag: Ob Kosovo, Philippinen oder sonst wo. Solange es ansonsten so bleibt wie es ist bleiben die Probleme.

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