Kommunale Kliniken

Tarifverhandlungen: MB von Auftaktrunde enttäuscht

Für die etwa 60.000 Ärztinnen und Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern fordert der Marburger Bund 8,5 Prozent mehr Gehalt und Neuregelungen zu Schicht- und Wechselarbeit. Die Arbeitgeber halten das für unbezahlbar.

Veröffentlicht:

Berlin. Enttäuschend nennt der Marburger Bund (MB) den Auftakt der Tarifverhandlungen für die Ärzte an den kommunalen Kliniken. Statt die Chance zu nutzen, gemeinsam mit der Ärzteschaft nach Antworten für die Herausforderungen der Häuser und ihrer Beschäftigten zu suchen, scheine die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) auf der Bremse zu stehen, kommentierte der zweite Vorsitzende des MB, Dr. Andreas Botzlar, die erste Verhandlungsrunde am Dienstag in Berlin. Die VKA nennt dagegen die Forderungen der Klinikärztegewerkschaft unbezahlbar.

Der MB fordert unter anderem für die etwa 60.000 Ärzte an den kommunalen Krankenhäusern 8,5 Prozent mehr Gehalt, bezogen auf ein Jahr und eine Neuausrichtung der Regelungen zu Schicht- und Wechselarbeit. Der MB wolle damit Tendenzen begegnen, bestehende Bereitschaftsdienstmodelle durch vermeintlich günstigere Schichtdienstmodelle zu ersetzen, heißt es. Außerdem will der MB die Regelungen zur rechtzeitigen Dienstplanung auf die Arbeit in Schichten ausweiten. Diese soll analog zum Bereitschaftsdienst und zur Rufbereitschaft in einem Dienstplan spätestens einen Monat vor Beginn des jeweiligen Planungszeitraums geregelt werden – mit entsprechenden Sanktionen bei Nichteinhaltung.

Die VKA hat für die bereits bezifferbaren Forderungen zu Gehaltserhöhungen und zur Vergütung bei Ruf- und Bereitschaftsdiensten ein Kostenvolumen von mehr als 13 Prozent beziehungsweise 1,12 Milliarden Euro pro Jahr errechnet. Hinzu kämen noch die Kosten für Änderungen der Regelungen zu Schicht- und Wechselarbeit, die aller Voraussicht nach ebenfalls enorm hoch seien. Gefunden werden müsse aber eine Lösung, die ein Krankenhaussterben nicht noch weiter beschleunige.

Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 1. Juli in Berlin angesetzt. (chb)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Forscher geben Entwarnung: Handys führen nicht zu einem erhöhten Risiko für verschiedene Krebsarten.

© DragonImages / stock.adobe.com

Zeitreihenanalyse

Studie: Handynutzung erhöht das Krebsrisiko nicht

Akute Atemwegssymptome – wieviel trägt die Luftverschmutzung bei? (Symbolbild mit Fotomodell)

© Sofiia / stock.adobe.com

Respiratorische Symptome

Mehr Luftverschmutzung, mehr Antibiotika