Leitfaden für Politik erstellt

Tierschützer fordern Strategie für Reduktion von Tierversuchen

Einen Plan zur Reduktion von Tierversuchen haben 800 politische Entscheidungsträger erhalten. Er soll ein Leitfaden für den von der Ampel versprochenen Einstieg in den Ausstieg sein.

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Aus die Maus: Tierschützer fordern, auf Tierversuche zu verzichten und neue Methoden anzuwenden.

Aus die Maus: Tierschützer fordern, auf Tierversuche zu verzichten und neue Methoden anzuwenden.

© GAETAN BALLY / KEYSTONE / picture alliance

Köln. Ein Bündnis aus 15 Tierschutz- und Tierrechtsorganisationen hat am Dienstag einen gemeinsamen Maßnahmenplan für eine tierversuchsfreie Forschung an knapp 800 politische Entscheidungsträger gesandt.

Die achtseitige Broschüre, die unter der Federführung des Vereins Ärzte gegen Tierversuche und des Bundesverbandes Menschen für Tierrechte erstellt wurde, enthält laut Pressemitteilung konkrete Vorschläge, wie in der Forschung ein Ausstieg aus Tierversuchen gelingen kann. „Dies ist dringend nötig, denn auch nach anderthalb Jahren hat die Ampelkoalition die angekündigte Reduktionsstrategie nicht vorgelegt. Im Entwurf für ein überarbeitetes Tierschutzgesetz wird der Bereich Tierversuche komplett ausgeklammert“, heißt es in der Mitteilung.

Koalitionsversprechen noch nicht eingelöst

Die Regierung habe zwar im Koalitionsvertrag angekündigt, Tierversuche reduzieren zu wollen. „Doch auch nach anderthalb Jahren Ampelkoalition wurde dieses Versprechen nicht eingelöst.“ Deshalb habe das Bündnis nun einen Leitfaden für die Politik erarbeitet.

Darin enthalten ist etwa der Vorschlag, ein Kompetenzzentrum aufzubauen, das unter Beteiligung aller Stakeholder eine Strategie erarbeite und dessen Umsetzung auch begleite. Das Bündnis fordert zudem ein Verbot schwerbelastender Versuche, das überfällig sei. Der Referentenentwurf für ein neues Tierschutzgesetz klammere den Bereich der Tierversuche leider aus.

Lehrstühle für tierfreie Verfahren

Weitere Forderungen: Fördergelder sollten „im Sinne der humanbasierten tierfreien Verfahren“ umgeschichtet und neue Methoden gezielt gefördert werden. Im Studium müsse zudem ein Fokus darauf liegen, mehr tierfreie Verfahren zu lehren. Der Einsatz von Tieren müsse „konsequent durch die bereits zahlreich verfügbaren tierfreien Methoden beendet werden“.

Die wissenschaftliche Kritik an Tierversuchen sowie die neuen Verfahren sollten außerdem verpflichtend in die Lehrpläne. Parallel fordern die Vereine, dass nach dem Vorbild der Niederlande Lehrstühle und Studiengänge etabliert werden, die sich schwerpunktmäßig mit tierfreien Verfahren und dem Übergang zu einer humanbasierten Forschung beschäftigen. (juk)

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