European Covid Survey

Umfrage: Rund zwei Drittel plädieren für eine Corona-Impfpflicht

65 Prozent der Deutschen befürworten eine Impfpflicht gegen SARS-CoV-2 für Erwachsene. Wird die Gruppe der Impfpflichtigen weiter eingegrenzt, fällt die Zustimmung noch stärker aus.

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Ein Großteil der Bevölkerung befürwortet die Impfpflicht. Aber bei zahlreichen Demonstrationen formiert sich sich Widerstand dagegen.

Ein Großteil der Bevölkerung befürwortet die Impfpflicht. Aber bei zahlreichen Demonstrationen formiert sich sich Widerstand dagegen.

© Georg Wendt/dpa

Hamburg. Die Deutschen sind mehrheitlich für eine Impfpflicht gegen COVID-19. Je stärker die Gruppe der Impfpflichtigen eingeschränkt wird, desto höher ist zwar die Zustimmung – allerdings steigt sie nur um jeweils wenige Prozentpunkte. Laut des vom Hamburg Center for Health Economics (HCHE) regelmäßig durchgeführten European Covid Surveys sind 60 Prozent der Menschen in Deutschland für eine Impfpflicht gegen COVID-19 für alle Altersgruppen inklusive Kinder und Jugendliche. Wenn die Impfpflicht auf erwachsene Menschen eingegrenzt wird, befürworten 65 Prozent der Befragten die Impfpflicht.

Die Zustimmung steigt weiter, wenn die Impfpflicht nur für einzelne Gruppen wie etwa medizinisches Personal eingeführt wird, diese befürworten 70 Prozent. HCHE-Direktor Professor Jonas Schreyögg interpretiert das Ergebnis so: „Die Unterstützung für eine Impfpflicht scheint eher eine generelle Entscheidung der Menschen zu sein. Für wen diese letztlich gilt, spielt nur eine untergeordnete Rolle.“

Mehr Zustimmung im Westen und Norden

Grundsätzlich zeigt sich in der Umfrage, dass die Zustimmung zu einer Impfpflicht mit dem Alter steigt und dass die Menschen im Westen und Norden Deutschlands eher zur Zustimmung tendieren. Bedarf an Aufklärung und Diskussion besteht aber noch – rund jeder sechste Befragte ist zum Thema Impfpflicht noch unentschieden.

Die Umfrage zeigt außerdem, dass die Impfbereitschaft in Deutschland derzeit bei 86 Prozent liegt, dies sind vier Prozentpunkte mehr als im Herbst 2021. Regional gibt es in Deutschland aber weiterhin Unterschiede: In den östlichen Bundesländern beträgt die Impfbereitschaft 77 Prozent, im Süden und Westen dagegen 90 Prozent.

Skepsis bei Impfung von Kindern

Laut Schreyögg sind insbesondere Menschen, die nur geringes Vertrauen in die Regierung haben, seltener bereit zur Impfung. Große Unterschiede zeigt die europäische Erhebung in der Einstellung zur Impfung von Kindern. In Frankreich (30 Prozent) und Deutschland (27 Prozent) sind viele Eltern dagegen, ihre Kinder impfen zu lassen. In Spanien und Portugal gaben dies nur sechs bzw. sieben Prozent der Eltern an.

Ein weiteres Ergebnis: 81 Prozent der befragten Deutschen machen sich ungeachtet der Diskussion über eine Impfpflicht Sorgen über eine Spaltung zwischen geimpften und ungeimpften Menschen. Im Nachbarland Dänemark (68 Prozent) ist diese Sorge deutlich schwächer ausgeprägt. (di)

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