Kommentar – Laumanns Rundumschlag
Umtriebiger Landesminister
Karl-Josef Laumann ist ein Mann der klaren Worte. Als überzeugter Westfale lasse er sich nicht gerne auf der Nase herumtanzen, sagte der NRW-Gesundheitsminister beim Gesundheitskongress des Westens.
Laumann scheint dabei ganz und gar unideologisch: Denn er zielt einerseits auf die Beharrungskräfte im eigenen Bundesland, nimmt aber auch Entwicklungen auf Bundesebene ins Visier.
Ein Beispiel ist das „Faire-Kassenwahl-Gesetz“, das sein CDU-Kollege, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn am Montag vorgestellt hat. Eine Bundes-AOK könne sich Spahn „von der Backe putzen“, so Laumann. Noch ein Beispiel: die NRW-Klinikreform. Den seit 20 Jahren bestehenden Stillstand bei der Klinikplanung will er brechen.
Beispiel Gematik: Es sei richtig, dass Jens Spahn die Telematik im Handstreich übernommen habe. Beispiel GBA: Es sei völlig inakzeptabel, dass Beschlüsse der Regierung vom GBA nicht fristgerecht umgesetzt werden.
Wer Laumann kennt, weiß, dass er mit seinen Ankündigungen ernst macht. Nach seinem Intermezzo als Patienten- und Pflegebeauftragter auf Bundesebene hat Laumann jetzt einen klareren Blick auf die Dinge. Er will Machtstrukturen aufbrechen, im Bund und im Land. Da kennt er weder Freund noch Feind.
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