Kommentar zu Ärztenetzen in Nordhrein-Westfalen

Unkluge Hinhaltetaktik

Ilse SchlingensiepenVon Ilse Schlingensiepen Veröffentlicht:

Die Stimmung zwischen den nordrheinischen Ärztenetzen und der KV Nordrhein (KVNo) könnte kaum schlechter sein. Seit Jahren beklagen sich die Netzärzte über mangelnde Unterstützung durch die KVNo. Während die Schwester-KV in Westfalen auf die Stärkung der Versorgung durch die Netze setzt und die Zusammenschlüsse fördert, hat sich in Nordrhein nichts getan.

Auch hat die KV erst auf den letzten Drücker die Richtlinie zur Netzförderung verabschiedet. Der Frust auf Seiten der Ärzte ist groß.

Es ist ja nicht so, als ob nicht auch im Rheinland Netze vielversprechende Versorgungsmodelle auf die Beine gestellt hätten. Doch in den Genuss der Zertifizierung und der finanziellen Förderung ist bislang noch keines von ihnen gekommen.

Mit dem Vorwurf, die KV könnte für die Netze vorgesehene Gelder zweckentfremden, schießt der Landesverband Praxisnetze Nordrhein-Westfalen sicher über das Ziel hinaus. In dieser Frage haben die Krankenkassen auch ein Wörtchen mitzureden. Dass überhaupt solches Misstrauen herrscht, hat sich die KV aber selbst zuzuschreiben.

Sie hat lange Zeit alles getan, um die Netzärzte zu entmutigen. Der Hinweis des Vorstands, dass die Nachfrage nach Fördermitteln bislang eher mäßig ist, klingt da doch eher zynisch.

Lesen Sie dazu auch: Kliniken: Kommunal und konfessionell - das kann zusammenpassen

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