Menschen mit Behinderung

VdK-Präsidentin Bentele mahnt mehr Barrierefreiheit in Arztpraxen an

Vor allem private Anbieter von Gütern und Dienstleistungen hätten in Sachen Barrierefreiheit viel nachzuholen, sagt VdK-Präsidentin Bentele. Scharfe Kritik übt sie an einem Partner in der Ampel.

Veröffentlicht:

Berlin. Die Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, hat mehr Engagement für Barrierefreiheit im Alltag gefordert. Insbesondere private Anbieter von Gütern und Dienstleistungen hätten hier „immens viel nachzuholen“, sagte Bentele am Dienstag.

Menschen mit Behinderung seien nicht bloß in Behörden unterwegs. „Sie möchten auch in Restaurants essen, ein Kino oder Konzert besuchen und gelegentlich müssen sie in eine Arztpraxis.“

Das gehöre zu einem gleichberechtigten und selbstbestimmten Leben dazu und sollte nicht an Barrieren scheitern“, sagte Bentele. Fehlende Barrierefreiheit sei als Diskriminierungstatbestand im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) zu verankern.

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Scharfe Kritik übte die VdK-Präsidentin in diesem Zusammenhang an der FDP: Statt eine Reform des AGG voranzutreiben, setze Justizminister Marco Buschmann auf eine erneute Evaluation und verschwende wertvolle Zeit. „Menschen mit Behinderung werden deshalb weiter ausgegrenzt – in der Gesundheitsversorgung, beim Wohnen und der Mobilität, auf dem Arbeitsmarkt und in der Bildung“, so Bentele. (hom)

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Kommentare
Andreas Hoffmann 04.06.202421:46 Uhr

Wie wäre es mit ein wenig Realitätsbewusstsein? Nehmen wir einmal an, Praxen würden verpflichtet, ab Stichtag X barrierefrei zu sein. Woher sollen die geeigneten Räumlichkeiten kommen? In welcher Stadt gibt es leerstehende geeignete Räumlichkeiten? Meine Praxis barrierefrei umzubauen würde einen sechsstelligen Betrag kosten, und da bin ich keine Ausnahme. Wer soll das finanzieren? Ja, eine Behinderung ist eine Behinderung, aber es hat nichts mit Ausgrenzung zu tun, wenn mit einer Behinderung eben nicht alles möglich ist. Wir machen nicht nur (unwirtschaftliche) Hausbesuche bei Patienten, die nicht in die Praxis kommen können, wir versorgen sogar den höheren Aufwand für die gleiche Quartalspauschale, die wir auch für weniger aufwändigen Patienten erhalten. Die Patienten sagen Danke dafür, Funktionäre wie Frau Bentele unterstellen mir Ausgrenzung und wollen Gesetze durchdrücken, die nur eine Konsequenz hätten: ich würde die Praxis zum Stichtag schließen, denn die Investition würde sich nie amortisieren. Da kann man nur froh sein, dass Herr Buschmann zunächst einmal etwas genauer schaut, welche Auswirkungen eventuelle Gesetzesverschärfungen hätten.

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