COVID-19-Pandemie

Von der Decken: Bund muss Pläne für Corona-Herbst nachbessern

Mitte September laufen viele Schutzmaßnahmen im Infektionsschutzgesetz aus. Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Kerstin von der Decken formuliert klare Erwartungen an die Ampel im Bezug auf SARS-CoV-2.

Veröffentlicht:
Wie geht es mit Corona-Maske und anderen Maßnahmen im Herbst weiter? Schleswig-Holstein pocht auf einen klaren Rechtsrahmen für anstehende Schutzmaßnahmen.

Wie geht es mit Corona-Maske und anderen Maßnahmen im Herbst weiter? Schleswig-Holstein pocht auf einen klaren Rechtsrahmen für anstehende Schutzmaßnahmen.

© Peter Kneffel / dpa

Kiel. Schleswig-Holsteins Gesundheitsministerin Professor Kerstin von der Decken hat vom Bund einen verlässlichen Rechtsrahmen gefordert, um sich rasch auf geänderte Corona-Lagen einzustellen. „Wir erwarten klare, umsetzbare und nachvollziehbare Corona-Regelungen, falls wir im Herbst oder Winter beispielsweise auf neue Virusvarianten reagieren müssten“, sagte die CDU-Politikerin im Sozialausschuss. Die vom Bund vorgelegten Vorschläge für eine Neufassung des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) seien nachzubessern.

Etliche im IfSG festgehaltene Schutzmaßnahmen laufen Mitte September aus. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) und Justizminister Marco Buschmann (FDP) hatten nach zähem Ringen kürzlich Vorschläge für eine Neufassung des Gesetzes präsentiert. Den Ländern gehen die Pläne teils nicht weit genug.

Lesen sie auch

„Nachvollziehbare Regelungen“

„Mögliche Maßnahmen müssen immer verhältnismäßig und an die Situation angemessen und wirksam sein“, betonte von der Decken. Der vorliegende Entwurf des Bundes werde diesen Anforderungen nicht gerecht. Lauterbach hatte bei der Vorlage des Gesetzentwurfs schon ankündigt, dass dieser nicht in Stein gemeißelt ist.

Die Landesregierung im Norden hält folgende Anpassungen bei den für die Länder nutzbaren Corona-Regelungen für erforderlich:

Mehr Spielräume: Den Ländern sollten differenziertere oder abweichende Regelungen ermöglicht werden. Mit passgenauen Maßnahmen könnten weniger betroffene Bundesländer mithilfe solcher Regelungen unnötige Belastungen für Menschen, Gesellschaft und Wirtschaft vermeiden.

Hygienemanagement für Klinikbeschäftigte: Eine grundsätzliche Testpflicht für alle Beschäftigte in Krankenhäusern lehnt von der Decken ab, da dies die Kliniken vor erhebliche Probleme stelle. Stattdessen sollten wie bisher Geimpfte und Genesene von Testpflichten ausgenommen bleiben beziehungsweise das Hygienemanagement zurück an das dafür ausgebildete Hygienefachpersonal gehen. Ein dem Infektionsgeschehen angemessenes Testkonzept soll weiter Teil des Hygieneplans der Einrichtungen selbst sein.

Einheitliche Maskenstandards: Statt nach Maskentypen differenzierender Regelungen sollten medizinische Masken als generelle Maskenvorgabe festgelegt werden. FFP2-Masken könnten weiterhin im Rahmen von Hygienekonzepten, insbesondere zum Schutz vulnerabler Gruppen, vorgeschrieben werden.

Kein anlassloses Testen: Anlassloses Testen hält die Ministerin in dieser Phase des Infektionsgeschehens für kein geeignetes Mittel.

Zustimmung der Länder: Mögliche Änderungen des IfSG durch Rechtsverordnungen der Bundesregierung sollten der Zustimmung des Bundesrates – und damit der Länder – bedürfen. (di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Das könnte Sie auch interessieren
Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

© Janssen-Cilag GmbH

Video

Wie patientenzentriert ist unser Gesundheitssystem?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Höhen- oder Sturzflug?

© oatawa / stock.adobe.com

Zukunft Gesundheitswesen

Höhen- oder Sturzflug?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Digitalisierung

Patientenzentrierte Versorgung dank ePA & Co?

Kooperation | In Kooperation mit: Janssen-Cilag GmbH
Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Dr. Antigone Fritz und Hubertus Müller sitzen trocken am PC. Dort zu sehen: ein Bild vom Hochwasser in Erftstadt vor drei Jahren.

© MLP

Gut abgesichert bei Naturkatastrophen

Hochwasser in der Praxis? Ein Fall für die Versicherung!

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: MLP
In der Klinik Königshof in Krefeld werden Menschen mit psychischen Erkrankungen behandelt. Die digitale Terminvergabe über Doctolib senkt eine Hemmschwelle: Es fällt leichter, mit wenigen Klicks einen Termin zu buchen, als im direkten Gespräch am Telefon.

© St. Augustinus Gruppe

Unternehmensstrategie für Krankenhäuser

Patientenportal stärkt die Reichweite der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus