Warten, bis der Arzt kommt? Patienten in Niedersachsen brauchen kein Sitzfleisch

Das Klischee von zermürbenden Wartezeiten auf einen Arzttermin stimmt nicht - jedenfalls nicht in Niedersachsen. Nach einer TK-Untersuchung sind rund 90 Prozent der Patienten mit der Wartezeit zufrieden.

Christian BenekerVon Christian Beneker Veröffentlicht:
Zwei von drei Patienten sind mit der Wartezeit in der Praxis zufrieden.

Zwei von drei Patienten sind mit der Wartezeit in der Praxis zufrieden.

© Pleuel / dpa

HANNOVER. Einer Umfrage der Techniker Krankenkasse (TK) zufolge ist mehr als jeder zweite Niedersachse (53,4 Prozent) sehr zufrieden mit der Wartezeit auf einen Arzttermin. Rund 35,2 Prozent sind eher zufrieden und nur elf Prozent sind unzufrieden mit der Vergabe eines Termins. Über zwei Drittel der Befragten äußerten sich zudem positiv zur Wartezeit in der Arztpraxis. Ulrike Fieback, Sprecherin der TK in Niedersachsen, erklärte: "Wenn man sich die hohen Zufriedenheitswerte hinsichtlich Terminvergabe anschaut, dann kann man in Niedersachsen nicht von einer "Zwei-Klassen-Medizin" oder einem "Zwei-Klassen-Service" sprechen. Damit sei das Klischee von der tiefen Kluft zwischen den privilegierten Privatpatienten auf der einen Seite und den gesetzlich Versicherten auf der anderen widerlegt, hieß es.

Zur Zufriedenheit der Patienten beigetragen haben die schnelle Terminvergabe und kurze Wartezeiten, die in viele Versorgungsverträge der Kassen und Hausarztverträge integriert sei, erklärte die TK. Bei Hausarztverträgen der Kasse haben sich die teilnehmenden Ärzte verpflichtet, mindestens einmal in der Woche längere Sprechzeiten einzurichten. Außerdem sollen Patienten bei vereinbarten Terminen nicht länger als 30 Minuten in der Praxis warten. Falls eine Überweisung an einen Facharzt notwendig ist, sollen die Hausärzte helfen, den Patienten zügig einen Termin zu vermitteln.

Das "Wissenschaftliche Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen" hat im Januar 1000 Personen telefonisch befragt. 53,8 Prozent waren weiblich, 28,1 Prozent gaben an, entweder in Rente, Pension oder Vorruhestand zu sein.

Weitere Informationen zur Befragung: www.tk-online.de/lv-niedersachsen

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Mediensucht, Depressionen, HPV-Impfung

DAK baut Vorsorgeangebot in Kinder- und Jugendarztpraxen aus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Bald nicht nur im Test oder in Showpraxen: Auf einem Bildschirm in der E-Health-Showpraxis der KV Berlin ist eine ePA dargestellt (Archivbild). Nun soll sie bald überall zu sehen sein auf den Bildschirmen in Praxen in ganz Deutschland.

© Jens Kalaene / picture alliance / dpa

Leitartikel

Bundesweiter ePA-Roll-out: Reif für die E-Patientenakte für alle

Figuren betrachten eine Blatt mit einer Linie, die zu einem Ziel führt.

© Nuthawut / stock.adobe.com

Tipps für die Praxis

So entwickeln Sie Ihre Arztpraxis strategisch weiter

Betritt unbekanntes Terrain: CDU-Politikerin und designierte Bundesministerin für Gesundheit Nina Warken.

© Bernd Weißbrod/dpa

Update

Überraschende Personalie

Eine Juristin wird Gesundheitsministerin: Das ist Nina Warken