Behandlungsfehler
Weniger Beschwerden im Saarland
SAARBRÜCKEN. Trotz steigender Behandlungsfälle ist im Saarland die Zahl der Patienten-Beschwerden wegen vermuteter Behandlungsfehler im vergangenen Jahr deutlich gesunken.
Wie die Ärztekammer des Saarlandes mitteilte, gingen im vergangenen Jahr 121 Patienten-Anträge ein. Das waren 19 Prozent weniger als im Vorjahr. 83 Streitfälle wurden im vergangenen Jahr entschieden.
In 24 Prozent der Fälle fanden die Gutachter tatsächlich einen Behandlungsfehler. Die meisten Verfahren (78 Prozent) betrafen den stationären Bereich. Die Fachgebiete mit den meisten Patientenanträgen waren die Allgemein- und die Unfallchirurgie.
Ärztekammer-Präsident Dr. Josef Mischo betonte, trotz außerordentlicher Arbeitsverdichtung in Krankenhäusern und in Praxen seien die Behandlungsfehler-Zahlen in den vergangenen Jahren relativ konstant geblieben.
"Wir haben schon jetzt bis zu acht Millionen Behandlungsfälle im Saarland", erklärte Mischo. "Diese Zahl wird sich durch die demografischen Veränderungen noch erhöhen."
Die saarländische Ärztekammer hatte bis 2013 eine eigene Gutachterkommission, die mögliche Behandlungsfehler von Ärzten untersuchte. 2014 hatte sich das Saarland der Schlichtungsstelle für Arzthaftpflichtfragen der norddeutschen Ärztekammern angeschlossen. (kin)