Französische Behörde

Wirksamkeit von Homöopathie nicht nachweisbar

Die französische Regierung könnte bald die Erstattung von Homöopathie durch die Krankenkassen streichen.

Veröffentlicht:

SAINT-DENIS. Nach Einschätzung der Obersten Gesundheitsbehörde (HAS) des Landes ist homöopathische Arznei wissenschaftlich gesehen nicht ausreichend wirksam. Daher sei eine Erstattung nicht gerechtfertigt, teilte die Behörde am Freitag in einer Stellungnahme mit.

Das Gesundheitsministerium hatte die Behörde zuvor mit der Prüfung beauftragt. Gesundheitsministerin Agnes Buzyn hatte wiederholt erklärt, dass sie dem Rat der HAS für die endgültige Entscheidung folgen wolle.

Zwar habe zunächst die Hitzewelle Priorität, sagte sie am Donnerstag dem Sender France 2. Entscheidungen über die Streichung von Medikamenten könnten aber noch einige Tage oder Wochen nach der Stellungnahme der HAS getroffen werden.

Die HAS hat nach eigenen Angaben neun Monate lang fast 1200 homöopathische Arzneimittel untersucht und mehr als 1000 wissenschaftliche Publikationen analysiert. Am Ende kam die Behörde zu dem Ergebnis, dass eine Wirksamkeit nicht nachgewiesen werden kann.

Die HAS betonte außerdem, dass die Anwendung der Homöopathie bei schwerwiegenden fortschreitenden Krankheiten die medizinisch notwendige Behandlung nicht verzögern darf. (dpa)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Dr. Heinrich Hümmer 04.07.201913:20 Uhr

Studien-Lage könnte in der Tat (bei Homöopathie und (!) Allopathie) besser sein!

@ Kollege Schätzler: "Mir fehlen bei den ganzen Diskussionen um die Wirkungsnachweise von Homöopathie und Allopathie auch immer wieder zweifelsfreie Beweise, dass....auch bei ernsthaften, u.U. lebensbedrohenden bzw. -verkürzenden Krankheitsentitäten heilen, helfen oder lindern könnte?"
- haben Sie [siehe frühere Kommentare] die Fallstudie jetzt eigentlich nochmal sorgsam und unvoreingenommen gelesen, wie gebeten?
"Unmittelbare Remission eines mit großzelligem B-Non-Hodgkin-Lymphom befallenen inguinalen Lymphknotens unter alleiniger homöopathischer Behandlung mit Conium: Wann ist eine alleinige adjuvant-homöopathische Tumortherapie zulässig und sinnvoll?"
https://t.co/r3wJSsVWd8
- sind Ihnen die RCT-Studien von Prof. Frass et al. zur Wirkung homöopathischer Mittel in der Intensiv-Therapie nicht bekannt?
- Herrn Aust habei ich vergeblich aufgefordert, mit mir eine Studie zur Wirkung von Merc-c bei akuter Divertikulitis zu planen und zu verwirklichen. Er hat alle Vordaten angefordert, sie bekommen (!), dann aber gekniffen...
"Gut, Herr Hümmer, greifen wir den Faden einer Studie wieder auf, die Sie vor einigen Jahren einmal vorgeschlagen hatten. Inzwischen habe ich bessere Kontakte und wir könnten das fortführen. Entwerfen Sie ein Studienprotokoll, wie Sie sich das vorstellen. Herr Behnke von der Carstens-Stiftung hatte anlässlich einer Diskussion in Berlin anklingen lassen, dass die Carstens Stiftung so etwas vorhat. Wenn Ihr Versuch Aussicht auf Erfolg hätte, wäre Herr Behnke sicher bereit, mit der Finanzierung auszuhelfen. Wir können uns zunächst über das Studienprotokoll einigen, ich würde hier Frau Prof. Jutta Hübner von der Universität Jena hinzuziehen, die sich auf der gleichen Veranstaltung bereiterklärt hatte, das Studienprotokoll zu begutschten."
http://www.beweisaufnahme-homoeopathie.de/?p=3547
---> finden Sie als Homöopath erst mal eine(n) neugierig-undogmatisch-aufgeschlossene(n) GynäkologIn oder ChirurgIn, die zu einer Studie "mit und ohne homöopathische Begleittherapie" bereit ist!

Dr. Thomas Georg Schätzler 02.07.201913:26 Uhr

Französische Gesundheitsbehörde kritisch!

Die Oberste Französische Gesundheitsbehörde (HAS) sieht homöopathische Arzneimittel wissenschaftlich gesehen nicht als ausreichend wirksam an.

Mir fehlen bei den ganzen Diskussionen um die Wirkungsnachweise von Homöopathie und Allopathie auch immer wieder zweifelsfreie Beweise, dass die Homöopathie alleine, außer bei Befindlichkeitsstörungen, Bagatellen, funktionellen Symptomen, sich selbst limitierenden oder psychosomatischen Erkrankungen, auch bei ernsthaften, u.U. lebensbedrohenden bzw. -verkürzenden Krankheitsentitäten heilen, helfen oder lindern könnte?

Mf + kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Vielversprechende Ergebnisse

Neue Strategie zur Tuberkulose-Früherkennung

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?