Kapazitäten

Zahl der Intensivbetten in Kliniken stark gestiegen

Schon vor der Coronavirus-Pandemie haben die Kliniken in Deutschland die Zahl der Intensivbetten erhöht – allerdings ist die gesamte Bettenkapazität in den vergangenen drei Jahrzehnten deutlich gesunken, wie eine Analyse zeigt.

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Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Gang einer Station: Die Gesamtzahl der Betten geht in Deutschland seit Jahren zurück.

Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Gang einer Station: Die Gesamtzahl der Betten geht in Deutschland seit Jahren zurück.

© dpa

Wiesbaden. In Deutschlands Krankenhäusern stehen immer mehr Intensivbetten. Die Gesamtzahl der Klinikbetten geht dagegen seit Jahren zurück. Das geht aus aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) hervor.

So gab es 1991 in deutschen Kliniken 20.200 Intensivbetten. Diese Zahl ist bis 2018 auf 27.500 gestiegen. Das entspricht einer Zunahme von 36 Prozent. Gegenläufig war der Trend bei der Gesamtbettenzahl. Standen 1991 in 2411 Krankenhäusern noch 666.000 Betten, wurden vor zwei Jahren nur noch 498.000 Betten in 1925 Kliniken gezählt. Ein Rückgang von 25 Prozent.

Insgesamt kamen bundesweit auf 100.000 Einwohner 600 Krankenhausbetten. Allerdings variiert diese Quote je nach Bundesland stark. So entfielen in Thüringen und Bremen je 740 Betten auf 100.000 Einwohner, in Baden-Württemberg aber nur 500 und in Niedersachsen 530.

Bettenauslastung liegt bei 77 Prozent

Nicht so stark ist der Unterschied bei der Bettenauslastung. Diese lag bundesweit bei 77 Prozent. Am geringsten mit 73,7 Prozent ist die Auslastung in Sachsen-Anhalt, am höchsten in Berlin mit 84,1 Prozent.

Stark zurückgegangen ist in den vergangenen drei Jahrzehnten der Anteil der öffentlichen Krankenhausträger. Betrug deren Anteil im Jahr nach der deutschen Wiedervereinigung noch 46 Prozent, ist er bis 2018 auf 29 Prozent gesunken. Stark von 15 auf 37 Prozent gestiegen ist dagegen der Anteil privater Krankenhausbetreiber. Am wenigsten geändert hat sich bei freigemeinnützigen Trägern wie Kirchengemeinden, Stiftungen und Vereinen. Ihr Anteil ging von 39 Prozent auf 34 Prozent zurück.

Da allerdings Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft durchschnittlich drei Mal so groß sind wie Privatkliniken und doppelt so groß wie Kliniken freier Träger, stand laut Destatis jedes zweite Klinikbett – 48 Prozent – in einer öffentlichen Einrichtung. Der Anteil der Intensivbetten in Kliniken öffentlicher Träger liegt mit 146.000 bei über 50 Prozent.

Die Zahl der Ärzte hat sich erheblich erhöht

Wurden in den vergangenen Jahrzehnten viele Klinikbetten abgebaut, so stieg parallel dazu allerdings die Zahl der Ärzte um 73 Prozent auf 165.000 im Jahr 2018 – gerechnet auf Vollzeitäquivalente. 26,7 Prozent der Ärzte waren in Teilzeit oder geringfügig beschäftigt. Deutlich weniger stark ging die Beschäftigtenzahl im Pflegedienst nach oben. Sie stieg von 326.000 im Jahr 1991 auf 331.000 im Jahr 2018. (chb)
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