5 Milliarden einsparen?

Zi fordert Neukonzeption der Notfallversorgung

Viele Patienten lassen sich unnötigerweise selbst stationär in ein Krankenhaus einweisen, so eine Studie des Zi. Das Institut glaubt deswegen, dass es Zeit ist, in der Notfallversorgung umzudenken – und so Milliarden zu sparen.

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NEU-ISENBURG. Über 3,4 Millionen vermeidbare stationäre Notaufnahmen hat das IGES Institut für das Jahr 2013 gefunden. Knapp die Hälfte aller Fälle sind ohne ärztliche Einweisung. Laut IGES-Berechnungen belastet dies das Gesundheitssystem um jährlich 4,8 Milliarden Euro.

Besonders ärgerlich: Ein Großteil der vermeidbaren Fälle findet zu den Praxisöffnungszeiten statt. Diese Fälle geschehen ausgerechnet in Großstädten häufig.

Das Zi hat die Studie in Auftrag gegeben. Als Konsequenz fordert das Institut, dass die Notfallversorgung neu gedacht wird. Der Vorschlag: Vertragsärzte und Krankenhäuser sollen die Kapazitätsplanung gemeinsam durchführen, nach dem Grundsatz ambulant vor stationär. (ajo)

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Kommentare
Waldemar Gutknecht 02.08.201608:41 Uhr

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

"....Und wir Vertrags-Hausärztinnen und -Hausärzte mit 40 bis max. 60 € Quartalsumsatz (!) und Sprechstundenarbeit bis zum Anschlag können nur ungläubig mit dem Kopf schütteln, dass andere für jeden einzelnen fehl-allokierten Patienten knapp 1.500 Euro erhalten?...."
Wahrlich man könnte nur den Kopf schütteln ! ! Hier http://file2.npage.de/012547/57/html/ansicht.htm gibts bereits eine EDV-gestützte Krankenversicherung, die den menschlichen Faktor (Zi, G-Fond, GKV, KBV) in der Finanzierung der Gesundheitsversorgung zu 100 % ausschließt, aber die Ärztegemeinschaft lässt sich trotzdem ins "Essen hinein spucken", nicht sehr klug, nicht wahr?? Wenn es den der Ärztegemeinschaft die die "Suppe" nicht schmeckt, das die Zi, G-Fond, GKV und KBV zusammen "gemixt" hat, was hindert sie daran sich zusammen zu tun und sich selbst eine "Suppe" (EDV-gestützte Krankenversicherung) zusammen zu mixen!?!? Sprich die Alternative EDV-gestützte Krankenversicherung durchzusetzen, immerhin stehen da durch der Gesundheitsversorgung zusätzlich etwa 80 Mrd.€ jährlich zu verfügung (eingesparte Unterhaltungskosten für das KK-System. Das wäre doch was Herr Dr. med. Thomas G. oder???

Kurt-Michael Walter 22.07.201614:36 Uhr

Think Great - Zi-Studie mit handfesten Eigeninteressen.


Erkenntnisgewinn über den Weg der "Schließenden Statistik"?

Die Zi-Studie ist wieder mal ein gutes Beispiel für die Gefahr einer falschen Anwendung statistischer Methoden: Dabei werden mit der Zi-Studie handfeste Interessen vertreten und alle Möglichkeiten der Darstellung eines Sachverhaltes ausgeschöpft. "Die Grenze zur Manipulation ist zwar bei der Studie nicht immer leicht zu ziehen wird aber oft überschritten".

Die Schließende Statistik der Zi-Studie verwendet die Methoden der deskriptiven Statistik geht aber weit über die reine Beschreibung hinaus und versucht allgemeingültige Aussagen durch den Schluss insbesondere von einer Teilmasse auf die Gesamtmasse und im Übrigen mit gefährlichen Hypothesen und Schätzungen.

Das IGES Institut liefert für die "Zi-Studie" Daten und Berechnungen ganz im Sinne von "Think Great" dann gibt es auch einen "Großen Forschungsauftrag".

Thomas Georg Schätzler 22.07.201614:24 Uhr

Na großartig - Klinik-Notfallsysteme finanzieren sich selbst?

Laut IGES–Institut Berlin (Institut für Gesundheits- und Sozialforschung) gebe es 3,4 Millionen vermeidbare stationäre Notaufnahmen. Nach weiteren IGES-Berechnungen belaste dies das Gesundheitssystem mit jährlich 4,8 Milliarden Euro. Das wären durchschnittlich 1.412 € pro Krankenhaus-Fall, der eigentlich gar keiner sein sollte!

Dies bedeutet auf der anderen Seite, dass Krankenhäuser Patienten zu jeder Tages- und Nachtzeit im vermeintlichen Notfall der Selbsteinweisung mehrere Tage stationär behandeln und über mehrere Tage ("diagnosis-related-groups") DRG-Pauschalen abrechnen, die ihnen eigentlich wegen Fehlallokationen gar nicht zustehen. Kein Wunder, dass sich die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) zu diesem alternativen Finanzierungsmodell seiner Mitglieder noch nicht ein einziges Mal kritisch geäußert hat.

Das Zentralinstitut für die K a s s e n ä r z t l i c h e Versorgung in Deutschland (ZI) ist allerdings so blauäugig und naiv-nachplappernd, die gesamte ambulante Vertragsärzteschaft bloß zu stellen: Wie sollen denn bitteschön, vielbeschäftigte Haus-, Fach- und Spezialärzte, die mit vollem Einsatz ihre Patientinnen und Patienten für unterirdisch niedrige Quartalspauschalen behandeln und 3 Monate lang damit die "flatrate-" und all-you-can-eat"-Mentalität der GKV-Versicherten befriedigen sollen, dafür zusätzliche Personal- und Materialressourcen hernehmen? W i r müssten doch dann jährlich 4,8 Milliarden Euro zusätzlich als Umsatzhonorar bekommen, um diese irrlichternden Notfälle einzufangen.

Liebe ZI-Kolleginnen und Kollegen, versuche S i e doch mal tagsüber und nachts einen Akut-Termin beim vertragsärztlich niedergelassenen Kardiologen, Pneumologen, Pädiater, Gynäkologen, Neurologen, Psychiater, Radiologen, Angiologen, Endokrinologen, Diabetologen, Rheumatologen, Orthopäden usw. usf. zu kriegen, der dafür seinen laufenden Praxisbetrieb einstellen müsste?

Und wir Vertrags-Hausärztinnen und -Hausärzte mit 40 bis max. 60 € Quartalsumsatz (!) und Sprechstundenarbeit bis zum Anschlag können nur ungläubig mit dem Kopf schütteln, dass andere für jeden einzelnen fehl-allokierten Patienten knapp 1.500 Euro erhalten?

Mf+kG, Dr. med. Thomas G. Schätzler, FAfAM Dortmund

Quelle:
http://www.zi-berlin.de/cms/index.php
"22. Juli 2016 - Vermeidbare Notfälle kosten das Gesundheitssystem Milliarden Euro
Vermeidbare stationäre Notaufnahmen in Krankenhäusern kosten das Gesundheitssystem jährlich Milliarden Euro. Auch während der regulären Praxisöffnungszeiten suchen häufig Menschen auf Eigeninitiative und ohne ärztliche Einweisung die Krankenhäuser auf. Wie das IGES Institut im Auftrag des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) berechnet hat, summieren sich die Kosten für die Aufnahme und die stationäre Behandlung dieser Menschen, denen ein niedergelassener Arzt gut hätte helfen können, auf knapp 4,8 Milliarden Euro jährlich. (Pressemitteilung)

Dr. Henning Fischer 22.07.201612:41 Uhr

wer Freibier anbietet


muß sich nicht über Zulauf wundern.

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