Kommentar
Zu viel teure Diagnostik?
Bei der Zahl der MRT-Untersuchungen liegt Deutschland weltweit an der Spitze, bei CT-Untersuchungen im Mittelfeld. Die Barmer GEK sieht darin den Ausweis medizinischer Leistungsfähigkeit des deutschen Gesundheitswesens. Aber das ist nur eine Teilwahrheit.
Denn die überwiegenden Kosten dieser Diagnostikverfahren, die sich der Zwei-Milliarden-Euro-Grenze nähern, sind Bestandteil der vertragsärztlichen Gesamtvergütung - und die hat trotz Morbiditätsanbindung nach wie vor einen Deckel.
Die jährlichen Steigerungsraten von 4,8 Prozent bei CT-Untersuchungen und 7,1 Prozent für MRT-Leistungen zwischen 2004 und 2009 sind daher nicht überwiegend von den Krankenkassen, sondern von den Vertragsärzten selbst durch Umverteilung von Honorar finanziert worden.
Zu viel teure Diagnostik also? Die Antwort auf diese Frage müssen sich Ärzte selbst beantworten. Auf der Individualebene bei der Indikationsstellung.
Dazu ist es aber auch notwendig, mehr wissenschaftliche Unterfütterung für den therapeutischen Nutzen solch kostenträchtiger Diagnostik zu bekommen. Die Beantwortung dieser Frage ist ökonomisch wie medizinisch im Interesse der Ärzte.
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