Der konkrete Fall
Absicherung für Berufsunfähigkeit ist ein Muss
Eine Absicherung gegen die Berufsunfähigkeit ist für Ärzte essenziell. Wer keine hat, sollte sich beeilen, denn ab 2015 steigen die Prämien.
Veröffentlicht:Frage: Ich habe gehört, Berufsunfähigkeitsversicherungen werden ab nächstem Jahr teurer. Soll ich noch schnell einen Vertrag abschließen?
Antwort: Wenn Sie ohnehin mit dem Gedanken spielen, eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) abzuschließen, sollten Sie sich in der Tat beeilen.
Der Finanzdienstleister MLP beispielsweise hat ausgerechnet, dass die Prämien für die Policen ab 2015 je nach Altersgruppe und Absicherungszeitraum in der Spitze um fast 7 Prozent steigen werden.
Grund ist die geplante Absenkung des Garantiezinses in der Lebensversicherung von 1,75 auf 1,25 Prozent, die auch Auswirkungen auf BU-Policen hat. Bei den Verträgen müssen die Versicherer für den Fall der Berufsunfähigkeit ein Finanzpolster in Höhe der voraussichtlichen Leistungen aufbauen.
Dieser Kapitalstock wird mit dem Garantiezins verzinst. Je niedriger die Verzinsung, desto höher muss der Beitrag sein.
Abschließen sollten Ärzte eine BU-Police auf jeden Fall. "Die private Absicherung der Arbeitskraft ist für jeden wichtig - auch für Ärzte", Miriam Michelsen, Leiterin Vorsorge bei MLP.
Zwar sind Mediziner auch über ihre berufsständischen Versorgungswerke gegen den Verlust ihrer Arbeitskraft abgesichert. Doch dieser Schutz greift erst spät.
"Der berufsständische Schutz über die Versorgungswerke tritt in der Regel ein, wenn 100 Prozent Berufsunfähigkeit für alle ärztlichen Tätigkeiten festgestellt sind", erklärt Michelsen.
Private BU-Policen leisten schon, wenn der Arzt in seiner bisher ausgeübten Tätigkeit zu mindestens 50 Prozent berufsunfähig ist.
Anders als bei den Versorgungswerken kann er auch während der BU-Rentenzahlung Einkünfte aus ärztlicher Tätigkeit erzielen und zum Beispiel einen Vertreter einstellen, der seine Praxis weiterführt. (frk)