Neue Spitze

Jurist Helmut Frister ist nun Vorsitzender des Deutschen Ethikrats

Nach monatelanger Zwangspause kann der Deutsche Ethikrat in neuer Besetzung die Arbeit aufnehmen. Stellvertretende Vorsitzende des Rats sind eine Neurowissenschaftlerin, eine Philosophin und eine Onkologin.

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Helmut Frister

Wurde zum Vorsitzenden des Deutschen Ethikrats gewählt: Professor Helmut Frister.

© Christian Thiel / Deutscher Ethikrat

Berlin. Die Mitglieder des Deutschen Ethikrats haben den Rechtswissenschaftler Professor Helmut Frister am Freitag zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der Jurist war bis vergangenes Jahr Professor für Strafrecht und Strafprozessrecht an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Außerdem leitete er dort als Direktor das Institut für Rechtsfragen der Medizin. Seit vergangenem Jahr ist er Seniorprofessor an der Universität Düsseldorf.

Bei seiner ersten Sitzung in neuer Zusammensetzung wurden diese Professorinnen zu stellvertretenden Vorsitzenden ernannt: Die Neurowissenschaftlerin Dr. Susanne Schreiber von der Humboldt-Universität, die Philosophin und Digitalethikerin Dr. Judith Simon von der Universität Hamburg und die Ärztin und Medizinethikerin Dr. Eva Winkler vom Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg.

Bundestagspräsidentin Bäbel Bas würdigte bei der Sitzung die Arbeit des Rates: „Sie helfen dabei, manche emotionale Debatte zu versachlichen. Sie weisen auf Entwicklungen hin, die nicht übersehen werden dürfen. Und auf Konflikte, die wir hier im Parlament aushandeln müssen.“

Personalvorschlag der AfD-Fraktion wurde abgelehnt

Die Ratsmitglieder trafen weiterhin erste Entscheidungen zum künftigen Arbeitsprogramm, heißt es in einer Mitteilung. So soll sich die Jahrestagung des Rates im Juni 2025 mit dem Thema Solidarität befassen. Die eigentlich 26 Mitglieder des Rates werden je zur Hälfte von Bundesregierung und Deutschem Bundestag benannt werden. Der aktuelle Rat hat 25 Mitglieder, weil der personelle Vorschlag der AfD-Fraktion im Bundestag abgelehnt wurde.

Im April dieses Jahres waren 20 Mitglieder des Rates ausgeschieden. Die Benennung neuer Persönlichkeiten verzögerte sich mehrere Monate – Hintergrund war offenbar Streit in der früheren Ampel-Regierung über die mit bestimmten Wissenschaftlern verbundene Ausrichtung des Ethikrats. Im September hatten die verbliebenen vier Mitglieder ihren Unmut über die „Hängepartie“ öffentlich artikuliert. (fst)

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