Satzungsleistungen

Auch AOK-Chef Litsch wäre gegen Globuli

Die Diskussion um die Satzungsleistung Homöopathie hält an: Auch der Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes wäre die Alternativmedizin lieber wieder los.

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BERLIN. Als Vorstandsvorsitzender der AOK Nordwest habe er zwar auch einen Wahltarif Homöopathie eingeführt, "weil sehr viele Kunden das nachgefragt haben", sagte Martin Litsch in einem am Dienstag veröffentlichten Interview mit dem Webportal "MedWatch".

Ein Verbot der satzungsmäßigen Erstattung würde er aber "in jedem Fall unterstützen". Die AOK setze sich "immer für Evidenz ein". Doch "mit Blick auf die Marktsituation müssen sie schon sehr tapfer sein, diesen Wahltarif nicht einzuführen", erklärte Litsch.

Erst kürzlich hatte der GBA-Vorsitzende Josef Hecken seine langjährige Forderung nach Streichung der Satzungsleistung Homöopathie erneuert. Versicherte müssten sich darauf "verlassen können, dass die Kassen nur bezahlen, was einen Wirkungsnachweis erbracht hat". Zudem fordert Hecken, auch die Apothekenpflicht für Globuli & Co abzuschaffen.

Wie die "Stuttgarter Zeitung" berichtet, signalisieren sowohl Gesundheitsexperten der SPD als auch der Union Zustimmung für eine stärkere Ausgrenzung der Alternativmedizin.

Der Bundesverband der pharmazeutischen Industrie hatte sich vehement gegen solche Pläne ausgesprochen. Die Versorgungsforschung, so Verbandsgeschäftsführer Henning Fahrenkamp, zeige "übereinstimmend, dass von einem Nutzen der Homöopathie für Patienten und Gesundheitssystem ausgegangen werden kann". (cw)

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