Corona-Pandemie

BMG räumt Lieferung fehlerhafter Schutzmasken ein

Rund 380 Millionen Atemschutzmasken hat das Bundesgesundheitsministerium in der Corona-Pandemie eigenen Angaben ausgeliefert. „Vereinzelt“ ist dabei auch schlechte Ware durchgerutscht.

Veröffentlicht:
Die vom Bund beschafften Schutzmasken sind wenn nötig in einem zweistufigen Verfahren getestet worden – in Abhängigkeit von der Typenbezeichnung und Filtrationsleistung.

Die vom Bund beschafften Schutzmasken sind wenn nötig in einem zweistufigen Verfahren getestet worden – in Abhängigkeit von der Typenbezeichnung und Filtrationsleistung.

© bilderstoeckchen/Fotolia

Neu-Isenburg. Nach Kritik aus mehreren Bundesländern hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) eingeräumt, dass es in der Vergangenheit aufgrund des sehr hohen Liefervolumens und des der Pandemiesituation geschuldeten Zeitdrucks vereinzelt Fehlzustellungen von beanstandeter Ware gegeben habe. Dies hat das BMG der „Ärzte Zeitung“ auf Anfrage bestätigt.

Bis zum 24. Juni hat das BMG 380 Millionen Atemschutzmasken aller Kategorien nach eigenen Angaben an die Bundesländer und Kassenärztlichen Vereinigungen ausgeliefert. In den betroffenen fünf Fällen von Lieferungen seien Warnmeldungen seitens des BMG oder des Logistikers erfolgt und die fehlerhafte Ware sei zurückgerufen worden. Häufig sei diese noch in den Lagern der Empfänger gewesen und somit nicht an die Anwender ausgeliefert worden.

Die Sicherstellung qualitativer Aspekte hat laut BMG bei allen Schritten in der Abwicklung oberste Priorität: Alle Schutzmasken, die der Bund beschaffe, würden vom TÜV-Nord qualitätsgeprüft; fehlerhafte Masken würden identifiziert und für eine Auslieferung gesperrt.

Länder setzten auf Eigenversorgung

Das niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung meldete derweil, es sei kein Fall bekannt, in dem es aufgrund von Mängeln gelieferter Schutzmasken zu einer Patientengefährdung gekommen sei.

Auch in Bayern zeigte sich die KVB gelassen: Der eklatante Mangel an Schutzausrüstungen habe die Patientenversorgung erheblich erschwert. Deshalb habe man „von Beginn an auf die qualitätsgesicherte Eigenbeschaffung“ gesetzt. Es zeige sich, dass dies die richtige Entscheidung war, so die KVB.

Zweistufige Prüfung

Die Qualitätsprüfungen der Masken durch den TÜV-Nord erfolge in einem zweistufigen Verfahren, so das BMG. In einem ersten Schritt würden anhand einer Checkliste, die zwischen TÜV Nord, dem Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte und dem BMG abgestimmt sei, Sichtprüfungen, olfaktorische Prüfung, Prüfungen der Passform, Anlege- und Gebrauchsprüfungen, die Überprüfung des Vorhandenseins eines oder mehrerer Filtervliese und eine Prüfung auf Hydrophobie durchgeführt. In einem zweiten Schritt würden Schutzmasken, die höhere Filtrationsleistungen erfüllen müssen (FFP2 und 3, KN95 und vergleichbare Typen), zusätzlich hinsichtlich der Filterleistung und des Atemwiderstands im Labor getestet.

Prüfungen erfolgen in China und Deutschland

Der TÜV Nord habe seine Prüfkapazitäten erheblich ausgeweitet, erklärte das BMG; seine Leistung sei sehr gut, die Prüfqualität hoch. Prüfungen seien sowohl in China vor Verfrachtung der Waren erfolgt, als auch an allen Logistik-Standorten in Deutschland. (syc)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Frage der Woche

Wie zuversichtlich blicken Sie auf das Jahr 2025 in Ihrer Praxis?

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

© Spinger Medizin Verlag

Vitamin C als hochdosierte Infusionstherapie

Internationaler Vitamin-C-Kongress im Juni

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Zeitaufwand pro Verabreichung von Natalizumab s.c. bzw. i.v.

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [9]

Familienplanung und Impfen bei Multipler Sklerose

Sondersituationen in der MS-Therapie

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Biogen GmbH, München
Protest vor dem Bundestag: Die Aktionsgruppe „NichtGenesen“ positionierte im Juli auf dem Gelände vor dem Reichstagsgebäude Rollstühle und machte darauf aufmerksam, dass es in Deutschland über drei Millionen Menschen gebe, dievon einem Post-COVID-Syndrom oder Post-Vac betroffen sind.

© picture alliance / Panama Pictures | Christoph Hardt

Symposium in Berlin

Post-COVID: Das Rätsel für Ärzte und Forscher

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: vfa und Paul-Martini-Stiftung
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Praxisabgabe mit Hindernissen

Warum Kollege Gieseking nicht zum Ruhestand kommt

Lesetipps
Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

62 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025