Rückkehr zum Normalbetrieb
Bundesamt: Nach IT-Panne normalisiert sich die Lage
Noch kämpfen viele Unternehmen mit Problemen aufgrund der Software-Panne von Freitag. Doch die Lage entspannt sich offenbar. Auch das UKSH setzt ab Montag wieder auf Normalbetrieb.
Veröffentlicht:Berlin/Redmond. Nach den weltweiten IT-Ausfällen durch ein fehlerhaftes Update für eine Sicherheitssoftware normalisiert sich nach Angaben des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Lage in vielen Bereichen wieder. Zahlreiche Unternehmen haben aber nach wie vor mit Folgewirkungen der Störungen zu kämpfen, wie das BSI mitteilt.
Am Freitag hatte das Update auch im deutschen Gesundheitswesen Störungen verursacht, unter anderem hatte es Ausfälle in einem größeren Apothekensoftwaresystem gegeben. Das Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) sagte elektive Eingriffe ab und schloss seine Ambulanzen. Am Sonntag war auf der Website des UKSH zu lesen, dass die Systeme wieder hochgefahren würden und die Patientenversorgung „schrittweise erweitert“, so dass „spätestens am Montag“ der Normalbetrieb wiederhergestellt sei.
BSI: Cyberkriminelle versuchen zu profitieren
Viele unternehmerische Prozesse und Abläufe seien durch den Ausfall der Computersysteme oder einzelner Anwendungen gestört gewesen. Das BSI warnte, dass Cyberkriminelle die Vorfälle für unterschiedliche Formen von Phishing, Scam oder Fake-Webseiten ausnutzten. Auch ein inoffizieller Code sei in Umlauf gebracht worden.
Das BSI empfiehlt, technische Informationen ausschließlich von offiziellen Quellen des Sicherheitssoftware-Unternehmens Crowdstrike zu beziehen. Auch bezüglich der IT-Ausfälle, die durch eine Störung des Microsoft Azure-Dienstes ausgelöst worden seien, normalisiert sich laut BSI die Lage.
Microsoft: 8,5 Millionen Windows-Geräte betroffen
Von dem fehlerhaften Software-Update, das weltweit weitreichende Störungen ausgelöst hat, sind nach Angaben von Microsoft schätzungsweise 8,5 Millionen Windows-Geräte betroffen gewesen. Dies seien weniger als ein Prozent aller Windows-Rechner, teilte Microsoft auf dem Firmenblog mit. Dass die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Auswirkungen dennoch so weitreichend waren, zeige, wie viele Unternehmen, die viele wichtige Dienste betreiben, den Softwareanbieter Crowdstrike benutzten.
Als Ursache für die Pannen nannte Crowdstrike ein fehlerhaftes Update einer Software für Windows-Computer. Die Firma erklärte den Fehler bereits am Freitagmittag für behoben. Die Auswirkungen waren teilweise aber länger zu spüren. (dpa/ger)