Physiotherapie und Co.

Bundesrat will Direktzugang für Patienten

Der Bundesrat fordert, Patienten in Modellprojekten den Direktzugang zu Therapeuten zu eröffnen. Das "Blankorezept", das der Patient zuvor vom Arzt erhalten hat, geht den Ländern nicht weit genug.

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BERLIN. Der Bundesrat fordert, dass Modellprojekte für den Direktzugang von Patienten zu Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Logopäden aufgelegt werden. Heilmittelerbringer müssten "stärker in die Versorgungsverantwortung" einbezogen werden, heißt es in Ausschuss-Empfehlungen zum Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz, das am 14. Oktober vom Bundesratsplenum beraten wird.

Vorgesehen sind im Regierungsentwurf des HHVG bisher nur Modellprojekte zum Blankorezept. Dabei entscheidet beispielsweise der Physiotherapeut nach ärztlicher Verordnung über Art und Umfang der Behandlung. Doch schon die Gesundheitsministerkonferenz hat im Juni das Bundesgesundheitsministerium gebeten, Modelle für die Delegation und die Substitution ärztlicher Leistungen zu ermöglichen. Dabei soll es nur um Leistungen gehen, "die nicht zum Kern ärztlicher Heilkundeausübung zählen", erklärt der Bundesrat. Die Indikationen, bei denen auf eine ärztliche Verordnung verzichtet werden kann, solle der Gemeinsame Bundesausschuss festlegen.

Zur Begründung erklärt der Gesundheitsausschuss des Bundesrats, angesichts des "drohenden Mangels auch bei Ärzten" seien "intelligente Konzept zur Entlastung, vor allem der niedergelassenen Ärzteschaft" nötig. Der Spitzenverband der Heilmittelerbringer (SHV) begrüßte den Vorstoß des Bundesrats und unterstützte insbesondere das Ziel, die Therapeuten stärker in die Versorgungsverantwortung zu integrieren.

Modelle für Blankorezepte sind bei der KBV auf Skepsis gestoßen. Dann müssten Physiotherapeuten und Co. auch für die Wirtschaftlichkeit mit haften, hieß es. (fst)

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