Kommentar zu neuen Arztkitteln
Des Kaisers neue Kleider?
Er ist ein gewohntes Erkennungsmerkmal, für manche Ärzte auch ein Statussymbol, aber für immer seltener die Arbeitskleidung: der Arztkittel. Bei Asklepios soll er bald ganz ausgedient haben.
Ab April verordnet der Klinikkonzern seinen Mitarbeitern ein neues Outfit und schafft damit auch den Arztkittel ab. An seine Stelle tritt ein kurzärmeliger Kasack, von dem sich der Konzern weniger Krankheitserreger, geringere Kosten und ein einheitliches Erscheinungsbild seiner 30.000 Mitarbeiter zwischen Sylt und Bad Tölz verspricht. Das sind wichtige Gründe.
Auch viele Praxisinhaber haben mit Corporate Fashion gute Erfahrungen gesammelt. Immer mehr Praxisteams kleiden sich einheitlich - das wirkt professionell und stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl, wenn die Berufskleidung sorgfältig ausgesucht wurde und alle Beschäftigten sich darin wohlfühlen.
Unter Ärzten dürften die Meinungen über angemessene Berufskleidung wohl genauso auseinandergehen wie unter Patienten.
Viel wichtiger als das Outfit aber sind die ärztliche Kompetenz und das Vertrauensverhältnis zum Patienten. Patienten geben Ärzten für diese Bereiche immer wieder Spitzennoten - die werden sich durch neue Arbeitskleider nicht ändern.
Lesen Sie dazu auch: Arztkittel ade: Brauchen Ärzte ihren Kittel? - Stimmen Sie ab!