Kommentar – Digitalisierung
Die Richtung stimmt
Neue Bundesregierung, neues Glück? In der Gesundheits-IT-Branche ist auf der gerade angelaufenen Messe conhIT 2018 fast so etwas wie Aufbruchstimmung zu spüren. Der neue ehrgeizige Gesundheitsminister Jens Spahn könnte dazu tatsächlich beitragen.
Spahns Rede zur Eröffnung der Messe hat die Richtung der Bundesregierung bei der Digitalisierung des Gesundheitswesens vorgegeben: mehr Telemedizin, vertrauenswürdige Infrastruktur für die Vernetzung, mehr Versorgungsforschung mit verfügbaren Daten und mehr Markttransparenz bei Gesundheitsapps für Ärzte und Verbraucher.
Dass er sich für die eigentliche Bestandsaufnahme noch Zeit nehmen will, ist eher ein gutes Zeichen – für später zielgerichtetes Vorgehen.
Doch für die Digitalisierung ist die Politik nicht die wichtigste Komponente. Nur wenn die Techniker es schaffen, Ärzte und Patienten mitzunehmen, und Lösungen finden, die in der Versorgung wirklich helfen, wird sich die Technik im Arztalltag durchsetzen.
Entscheidend ist der persönliche Arzt-Patienten-Kontakt, wenn Arzt und Patient sich in die Augen sehen. Sobald sich zu viel Technik dazwischen schiebt, leidet die Akzeptanz. Künstliche Intelligenz mag Ärzten bei der Diagnose und darüber hinaus helfen. Ersetzen kann sie den Arzt aber nicht.
Lesen Sie dazu auch: Telematik-Infrastruktur: Mehr Wettbewerb bei Konnektoren in Sicht conhIT 2018: Spahn will Digitalisierung aktiv angehen