Zwischenbilanz

Ein Jahr eAU: Viele Arbeitgeber halten an Papierform fest

Haus- und Facharztpraxen stellen fleißig elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen aus, berichtet der GKV-Spitzenverband. Ein Drittel davon scheint indes gar nicht von den Firmen abgerufen zu werden.

Veröffentlicht:
Die gute alte Tradition, sich von seinen Mitarbeitern im Krankheitsfalle eine Krankmeldung in Papierform vorlegen zu lassen, scheint selbst in Zeiten der eAU noch in vielen Personalabteilungen vorzuherrschen. Das legen zumindest aktuelle eAU-Zahlen der Kassen nahe.

Die gute alte Tradition, sich von seinen Mitarbeitern im Krankheitsfalle eine Krankmeldung in Papierform vorlegen zu lassen, scheint selbst in Zeiten der eAU noch in vielen Personalabteilungen vorzuherrschen. Das legen zumindest aktuelle eAU-Zahlen der Kassen nahe.

© Sascha Steinach/ZB/picture alliance

Berlin. Der GKV-Spitzenverband (GKV-SV) zieht nach einem Jahr elektronischer Krankmeldung (eAU) eine positive Bilanz. Wie er am Freitag in Berlin erinnerte, sei die eAU die erste große digitale Anwendung, die sich flächendeckend in der Gesundheitsversorgung etablieren konnte.

Basierend auf den Zahlen von Januar bis November 2023, geht der GKV-SV davon aus, dass bis Jahresende Arbeitgebende insgesamt knapp 82 Millionen eAU ihrer Arbeitnehmenden abgerufen haben werden. Pro Monat seien es demnach durchschnittlich 6,8 Millionen gewesen – mit Spitzen im März (8,9 Millionen) und November (9,1 Millionen).

GKV-SV-Chefin Dr. Doris Pfeiffer merkt dazu an: „Die elektronische Krankmeldung funktioniert – das belegen die Zahlen des ersten Jahres im Regelbetrieb. Dass sich die Anwendung flächendeckend etabliert hat, ist ein großer Schritt für die Digitalisierung des Gesundheitswesens. Ich hoffe, dass auch die beiden anderen tragenden Säulen der Digitalisierung, das eRezept und die elektronische Patientenakte, ebenso erfolgreich werden.“

Ärztinnen und Ärzte nutzen die eAU häufiger als Arbeitgebende

Offensichtlich machten aber nicht alle Unternehmen von dem eAU-Abruf Gebrauch, wie der GKV-SV weiter informiert. Ärztinnen und Ärzte übermittelten demnach die Krankmeldungen ihrer Patientinnen und Patienten direkt und digital an deren Krankenkasse – im Schnitt monatlich 9,5 Millionen.

Dass von den Firmen nicht alle eAU abgerufen würden, könne verschiedene Gründe haben. Unter anderem sei zu vermuten, dass einige arbeitnehmerseits noch immer eine Krankmeldung auf Papier verlangten.

Unabhängig davon verweist der GKV-Sv auch darauf, dass das eAU-Verfahren das Krankmeldungsgeschehen vollständiger abbilde als dies bisher möglich gewesen sei und so einen realistischeren Blick auf den Krankenstand der abhängig Beschäftigten verschaffen könne. (eb)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

KV bittet Patienten um Geduld

In Brandenburg braucht der ePA-Rollout mehr Zeit

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

© Salesforce Germany GmbH

Value Based Healthcare

Salesforce hilft Kliniken, die Versorgungsqualität zu verbessern

Kooperation | In Kooperation mit: Salesforce Germany GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Manchmal kommt Künstliche Intelligenz ziemlich abstrakt daher. Doch es gibt zunehmend auch konkrete Anwendungen, sogar für Arztpraxen.

© 3dkombinat - stock.adobe.com

Praxisorganisation

Mit KI zu mehr Entlastung fürs Praxisteam

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

S2k-Leitlinie

Husten – was tun, wenn er bleibt?

Lesetipps
Viele gesunde Lebnesmittel, darunter Gemüse, Lachs und Sesam, liegen auf einem Tisch.

© aamulya / stock.adobe.com

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

Moderne Grafik eines Gehirns und eines Darms nebeneinander. Der Hintergrund ist mehrfarbig.

© KI-generiert watz / stock.adobe.com

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Psychische Erkrankungen begünstigen CED-Schübe

Ein Modell eines Herzens steht auf einem Tisch.

© Jonima / stock.adobe.com (Generi

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg