Kommentar zum Brunsbüttel-Streit
Einigungsdruck weiter da
Es sollte nicht weniger als der große Wurf werden: Ein stationäres Angebot, niedergelassene Fachärzte, eine psychiatrische Institutsambulanz und eine Rettungswache sollten eingebunden werden in das Zukunftsmodell für die Gesundheitsversorgung in der Region Brunsbüttel.
Nach jahrelangen Problemen und ernüchternden Meldungen über Defizite und juristische Auseinandersetzungen war vor einem halben Jahr endlich Aufbruchstimmung an der Elbmündung zu spüren. Ein solches Modell wäre richtungsweisend für viele andere Regionen gewesen.
Die Enttäuschung beim Träger des Westküstenklinikums, dass es zum angekündigten Zeitpunkt nicht geklappt hat, ist verständlich, zumal erste Krankenkassen den Vertrag schon unterschrieben hatten. Daraus folgt aber auch, dass die Gespräche offensichtlich zielführend waren und eine Einigung nicht so weit entfernt ist, als dass das komplette Modell nun zu den Akten gelegt werden müsste.
Der Einigungsdruck ist weiterhin da: Das WKK will nicht mit leeren Händen dastehen und weiterhin eine defizitäre Klinik unterhalten.
Und den Kassen droht ein Sicherstellungszuschlag in Millionenhöhe und damit ein Präzedenzfall, den sie vermeiden wollen. Mit Moderation der Aufsicht sollte eine Einigung noch immer möglich sein.
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