Kommentar

Es bleibt eine Gratwanderung

Wolfgang van den BerghVon Wolfgang van den Bergh Veröffentlicht:

Auch nach dem Urteil des BGH zum „künstlich hinausgezögerten Tod“ ist und bleibt es eine Gratwanderung: Kein Gericht der Welt wird jemals exakt feststellen können, wann eine lebenserhaltende Maßnahme abgebrochen werden muss oder nicht. Diese Entscheidung wird Ärzten niemals abgenommen werden können. Und daher wird selbst die zu Lebzeiten geäußerte Willensbekundung immer wieder im konkreten Fall geprüft, auch wenn die Konsequenzen für Ärzte oft schwer zu ertragen sind.

Umso schwerer wiegt die Entscheidung, liegt keine Willensbekundung vor. Wie ist der mutmaßliche Wille des Patienten einzuschätzen? Wo und wann weicht eine Behandlung vom medizinischen Standard ab? Gibt es konkrete Hinweise darauf, dass dieser Mensch in der finalen Phase seines Lebens unendlich leidet? Und was sagen die Angehörigen?

Selbst das Genfer Gelöbnis gibt keine klaren Antworten auf komplizierte Fragen, zeigt aber implizit auch die Grenzen auf: „Ich werde die Autonomie und die Würde meiner Patientin oder meines Patienten respektieren. Ich werde den höchsten Respekt vor menschlichem Leben wahren.“

Lesen Sie dazu auch: Bundesgerichtshof: Leben ist niemals ein Schaden

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein Schild mit der Aufschrift „Praxis ist geöffnet“ hängt an der Eingangstür einer Arztpraxis in Berlin. Doch wer darf mit Termin eintreten? (Archivbild)

© Peter Kneffel / dpa

Debatte um Arzttermine

Lauterbach beklagt „Diskriminierung“ gesetzlich Versicherter

Krankenkassen haben zum Jahreswechsel schlechte Botschaften für ihre Mitglieder: die Zusatzbeiträge steigen stark. Die Kritik an versäumten Reformen der Ampel-Koalition ist einhellig.

© Comugnero Silvana / stock.adobe.com

Update

70 Kassen im Beitragssatz-Check

Höhere Zusatzbeiträge: So teuer wird Ihre Krankenkasse 2025