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Filgotinib – Hoffnungsträger für Galapagos

Die belgische Biotech-Company Galapagos strickt weiter an ihrer Erfolgsgeschichte mit niedermolekularen Arzneimitteln.

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Mechelen/München. Filgotinib steht für Michael Danzl (59), Deutschland-Geschäftsführer des in Mechelen in Belgien beheimateten Biotechnologie-Unternehmens Galapagos, exemplarisch für das enorme Potenzial, das niedermolekulare Arzneimittel seiner Branche bieten. Damit dieses auch gehoben werden könne, habe sich Galapagos schon vor Jahren eine Entwicklungspartnerschaft mit Gilead gesichert. „Gilead hat die Strukturen und Ressourcen von Big Pharma eingebracht, wir innovative Moleküle“, so Danzl.

Bei Filgotinib handelt es sich um einen einmal täglich oral einzunehmenden selektiven Januskinase-1(JAK1)-Inhibitor für die Behandlung von Erwachsenen mit mittelschwerer bis schwerer Rheumatoider Arthritis (RA), die unzureichend auf ein oder mehrere krankheitsmodifizierende Antirheumatika (DMARD) ansprechen oder diese nicht vertragen.

Den erfolgreichen Launch der aus der eigenen Pipeline stammenden Substanz in der Indikation RA bezeichnet Danzl als wichtigen Meilenstein der Partnerschaft. Der Wirkstoff sei eine Galapagos-typische Erfolgsgeschichte: „Filgotinib ist aus unserer Entwicklungsplattform hervorgegangen und basiert auf einem Schlüsselmolekül. Momentan prüfen wir den Einsatz im Bereich chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED). Hier ist Filgotinib ein Arzneimittelkandidat für die Indikation Colitis ulcerosa (CU).“

Jyseleca®, so der Markenname in der Indikation RA, zeichne ein äußerst vorteilhaftes Wirkungs- und Sicherheitsprofil aus. Überhaupt sei das zugrunde liegende Wirkprinzip der selektiven Januskinasen-Inhibition derzeit vermutlich das Fortschrittlichste, so Danzls Einschätzung.

Ziel: Behandlungslücken schließen

Was mit RA begann, soll also mit CU fortgesetzt werden. „Galapagos hat sich dem Fortschritt durch Forschung und Entwicklung verschrieben und unser Ziel ist es, an neuen und verbesserten Therapien für Krankheiten mit hohem medizinischem Bedarf zu arbeiten, um so vorhandene Behandlungslücken schließen zu können“, verdeutlicht der aus Innsbruck stammende Wahl-Münchner. In Bayerns Hauptstadt hat die Deutschland-Tochter ihren Sitz.

Galapagos wurde vor 21 Jahren gegründet und ist mittlerweile weltweit an zehn Standorten präsent. Mehr als 1200 Mitarbeiter entwickeln und vermarkten neue Therapieoptionen. Bis Ende 2021 soll das 20-köpfige Team in München auf mindestens 80 Mitarbeiter angewachsen sein, prognostiziert Danzl. Filgotinib wurde im Herbst 2020 von Gilead in Deutschland eingeführt und vermarktet, in Kürze gingen die alleinigen Vermarktungsrechte für Europa an Galapagos über, heißt es. (maw)

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