Anlagen-Kolumne

Fondssparen nutzt den eigenen Kindern - wenn es richtig gemacht wird

Mit Fonds wirft das Sparbuch für den Nachwuchs mehr ab.

Von Gottfried Urban Veröffentlicht:

Etwa jedes zweite Kind, das heute das Licht der Welt erblickt, wird 100 Jahre alt. Ob sie ihren Lebensabend auch unbeschwert genießen können, hängt nicht zuletzt von den Weichenstellungen ihrer Eltern ab. Unverzichtbar ist ihre Vorsorge schon deshalb, weil von der staatlichen Rente nicht mehr viel zu erwarten ist. Viele Eltern möchten gerne etwas für den Nachwuchs zurücklegen.

Dabei soll die Anlage flexibel bleiben, also ohne feste Laufzeiten oder Sparraten, die angesparten Gelder sollen jederzeit verfügbar sein. Das Kindersparbuch erfüllt diese Anforderungen und gehört für mich als Sparanlage zum Anfassen einfach dazu. Eltern sollten aber nicht vergessen, dass bei einem Sparbuchzins von unter einem Prozent nur Kleinigkeiten auf dem Sparkonto bleiben sollten. Für einen Zeitraum von 15 Jahren und mehr ist das nicht die richtige Anlageform. 

Letztlich soll aber auch eine lukrative Rendite herausspringen. Gerade die langfristige Geldanlage sollte den Wertverzehr durch Inflation berücksichtigen. Nur zwei Prozent Inflation vernichtet in zwanzig Jahren etwa ein Drittel der Kaufkraft. Zum Inflationsausgleich eignen sich langfristig nur Produktivkapital und Sachwertanlagen. Nur eine Anlageform erlaubt es, all diese Ziele und Wünsche zu vereinen: das Fondssparen. Fondssparpläne beginnen ab einem Betrag von etwa 25 bis 50 Euro pro Monat.

In festen Sparraten, die im Bedarfsfall aber an veränderte Lebenssituationen angepasst werden können, erwirbt man für das Kind Monat für Monat Anteile eines oder mehrerer Fonds. Auch Einmalzahlungen wie die Geldgeschenke anlässlich von Taufe, Geburtstagen, Firmung oder Konfirmation lassen sich in die Anlage einbringen.

Aber auch beim Sparen für Kinder gilt: Vermögensaufteilung ist die beste Absicherung. Von Branchen- und Länderfonds rate ich ab. Neben klassischen global aufgestellten Aktien- und offenen Immobilienfonds bieten sich gute Mischfonds an, die in alle Anlageklassen investieren. Das ist zwar ein alter Hut, doch Privatanleger werfen ihre Pläne zu oft über den Haufen.

Gab es doch vor der Finanzkrise noch langfristige Konzepte über die Aufteilung des Vermögens in Zinspapiere, Immobilien und Aktien, so sind diese Konzepte für viele nicht mehr relevant. Wer langfristig Vermögen schaffen will, der muss vor allem Disziplin an den Tag legen und Sparpläne über lange Zeiträume aufrechterhalten. Ebenso muss in schwierigen Marktphasen genauso konsequent gespart werden wie in euphorischen Marktstimmungen.

Richten Sie ein Investmentkonto für Kinder ein und erläutern Sie die Funktionsweise von Produktivkapital und Sachwertanlagen. Denn die Rentabilität von Produktivkapital wird auch in Zukunft bei langfristiger Betrachtung deutlich über dem risikolosen Zins liegen und gute Erträge abwerfen. Zur Absicherung für den Fall der Fälle bietet sich dazu noch eine Unfallversicherung für ein paar Euro im Monat für‘s Kind an. Bei vielen anderen Versicherungsformen wäre ich allerdings vorsichtig.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leckere und gesunde Ernährung

Remission bei Morbus Crohn: Das glückt auch mit einer rein oralen Diät

DGK-Jahrestagung

Präzisionsmedizin: Die Kardiologie ist auf dem Weg

Wechselspiel zwischen Hirn und Pankreas

Demenz & Diabetes: Welche Vorteile das CGM bietet

Lesetipps
Dreidimensionale medizinische Illustration von Nierenkrebs, die das Vorhandensein eines Tumors in der Niere zeigt.

© Crystal light / stock.adobe.com

Hinweis aus Registerstudie

Welchen Einfluss NSAR auf das Nierenkrebs-Risiko haben

Eine Frau greift sich mit beiden Händen um den Nacken.

© fizkes / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Leitlinien-Update

Polymyalgia rheumatica: Aktualisierte Empfehlungen sind online

Eine Ärztin tastet den Hals einer Frau zur Diagnose von Schilddrüsenerkrankungen und Hypothyreose ab.

© Peakstock / stock.adobe.com

US-Review

Wie mit latenter Hypothyreose bei älteren Patienten umgehen?