Rhön-Helios-Deal
Fünf Häuser müssen draußen bleiben
Fresenius darf nicht alle Rhön-Kliniken und MVZ übernehmen. Das Kartellamt hatte Bedenken.
Veröffentlicht:BAD HOMBURG/BAD NEUSTADT. Die Übernahme eine Paketes von 40 Rhön-Kliniken und 13 MVZ durch die Fresenius-Tochter Helios scheint inzwischen auch kartellrechtlich in trockenen Tüchern. Laut Fresenius werden alle Bedingungen des Bundeskartellamtes erfüllt. Man erwarte die Freigabe und den "Abschluss des Großteils der Transaktion im ersten Quartal".
Um grünes Licht von der Wettbewerbsaufsicht zu bekommen, muss Helios auf drei Kliniken aus dem Rhön-Verbund verzichten. Dabei handelt es sich um die Standorte Boizenburg, Cuxhaven und Waltershausen-Friedrichsroda.
Weil an diesen Standorten zwei medizinische Versorgungszentren hängen, reduziert sich auch die Anzahl der MVZ, die Helios von Rhön bekommt.
Darüber hinaus muss sich Helios von den beiden eigenen Häusern in Borna und Zwenckau trennen. Diese lägen in zu großer Nähe zum Herzzentrum sowie dem Park-Krankenhaus Leipzig, die Helios von Rhön übernehmen will.
Käufer der Kliniken in Borna und Zwenkau ist die Beteiligungsgesellschaft HCM. Damit, dass deren alleiniger Gesellschafter wiederum der Rhön-Gründer und -Großaktionär Eugen Münch ist, habe es keine tiefere Bewandtnis, erklärte ein Fresenius-Sprecher.
Es sei nur um eine möglichst zügige Veräußerung der beiden Standorte gegangen, die mit dem Kartellamt bereits abgestimmt sei. Mittelfristig werde sich HCM nun um einen neuen Träger für die beiden Häuser kümmern. Eine unternehmerische Integration in den Verbund der Rhön AG sei dagegen nicht geplant.
Der Jahresumsatz der fünf von dem Übernahme-Deal ausgeschlossenen Einrichtungen betrage rund 160 Millionen Euro, heißt es in der Fresenius-Mitteilung weiter. Man erwarte nach wie vor, dass sich der Klinikkauf bereits in den ersten zwölf Monaten nach Abschluss positiv auf das Ergebnis je Aktie - vor Einmalaufwendungen - auswirken wird. (cw)