Klinik- und Praxismanagement
G-BA beschließt Bürokratieabbau in der datengestützten Qualitätssicherung
Dokumentationsaufwand zählt in der ambulanten wie in der stationären Versorgung zu den Bürokratiepflichten, die bisweilen als überbordend lästig empfunden werden. Der G-BA verspricht Besserung.
Veröffentlicht:Berlin. Die Richtlinie zur datengestützten einrichtungsübergreifenden Qualitätssicherung (DeQS-RL) gehört zum Opulentesten, was der G-BA-Fundus zu bieten hat. Nun will das Selbstverwaltungsgremium Empfehlungen des IQTIG folgend mehrere der darin aufgeführten Qualitätssicherungsverfahren entschlacken. Verbindlich greifen sollen die am heutigen Donnerstag beschlossenen Änderungen den Angaben zufolge allerdings erst ab dem Erfassungsjahr 2026. Bürokratieärmer werden demnach folgende Verfahren:
- Koronarchirurgie und Eingriffe an Herzklappen (QS KCHK, Verfahren 6),
- Ambulant erworbene Pneumonie (QS CAP, Verfahren 8 ),
- Mammachirurgie (QS MC, Verfahren 9),
- Karotis-Revaskularisation (QS KAROTIS, Verfahren 7),
- Dekubitusprophylaxe (QS DEK, Verfahren 11),
- Hüftgelenkversorgung (QS HGV, Verfahren 14).
Das Verfahren zu ambulant erworbenen Pneumonien soll zunächst ganz ausgesetzt werden, nachdem das IQTIG die Empfehlung ausgesprochen habe, „in diesem Verfahren nur noch den Indikator zur Sterblichkeit im Krankenhaus zu erfassen“. Das sei aber bereits „auch anhand von Routinedaten der Krankenkassen möglich“, heißt es. Zu den fünf anderen, oben genannten Berichtsthemen würden Qualitätsindikatoren und Kennzahlen angepasst, reduziert oder teilweise auch ganz wegfallen.
IQTIG-Empfehlungen zur Überarbeitung weiterer sechs Verfahren der DeQS-Richtlinie sollen nach derzeitiger Planung im Frühjahr kommenden Jahres folgen. Wie Karin Maag, unparteiisches G-BA-Mitglied, versichert, sei der heutige Beschluss (zum Zeitpunkt dieser Meldung noch nicht veröffentlicht) ein Beleg dafür, „dass wir auch mit deutlich weniger Aufwand für medizinische Einrichtungen valide Erkenntnisse zum Versorgungsgeschehen gewinnen können. Davon profitieren die Patientinnen und Patienten, aber auch die Einrichtungen selbst“. (cw)