Bildtelefonie

Gute Erfahrungen mit heißem Draht zu Arzt und Apotheker

Am Niederrhein gibt es erste positive Reaktionen von Senioren, die via Bildtelefonie ihren Arzt kontaktieren.

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KÖLN. Für 40 Senioren im niederrheinischen Goch ist das Bildtelefon ein wichtiger Teil des Alltags geworden. Das Gerät erleichtert ihnen den Kontakt mit ihren Angehörigen, aber auch mit Arzt, Apotheker oder Pflegedienst.

Die Bildtelefone sind der Kern des Projekts VITALIG - versorgtes, interaktives, technikgestütztes altersgerechtes Leben in Goch - der AOK Rheinland/Hamburg und der Deutschen Telekom.

Die älteren Menschen erhalten einen Computer mit einem Serviceportal. Durch einfaches Berühren eines Bildschirmfeldes können sie Telefon- und Sichtkontakt mit denjenigen aufnehmen, die an das Kommunikationsnetz angeschlossen sind.

Anruf jeden dritten Tag

Das Projekt läuft seit Januar 2013. Nach Abschluss der Pilotphase Ende Juni 2015 folgt eine Evaluation. Doch die Beteiligten ziehen schon jetzt eine positive Zwischenbilanz. Rund 20 Mal am Tag nutzen die älteren Menschen die Videotelefonie.

Im Vordergrund steht der Austausch mit Verwandten. Die beiden teilnehmenden Ärzte, die sechs Apotheken und die drei Pflegedienste werden nach Angaben der AOK ungefähr jeden dritten Tag angerufen.

Die Verbindung zwischen Arzt und Patient läuft dabei über eine sichere getunnelte Datenverbindung. Das Servicecenter der Kasse erhält zwei Anrufe pro Tag. Angeschlossen sind auch Seniorenberater, ein Sanitätshaus und ein Lieferdienst.

"Die Erfahrungen des ersten Jahres zeigen uns, dass wir mit unserem neuen Angebot sehr nah an den Bedürfnissen der älteren Versicherten sind", sagt der Vorstandsvorsitzende der AOK Rheinland/Hamburg Günter Wältermann. Vor allem die Videoverbindung zu den Familienangehörigen bringe Sicherheit und Lebensqualität in den Alltag.

Bei den Lösungen für die demografischen Herausforderungen der nahen Zukunft entwickle sich ein interessanter Markt, betont Axel Wehmeier, Leiter des Konzerngeschäftsfelds Gesundheit der Telekom. "Das Pilotprojekt in Goch zeigt erfolgreich, welche Möglichkeiten moderne Technologien zu einem selbstbestimmten Leben eröffnen." (iss)

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