Kommentar zu Landkliniken
Harte Einschnitte absehbar
Etwas mehr als 600 Kliniken in Deutschland sichern die ärztliche Versorgung auf dem Land. Wie eine aktuelle Studie einer Wirtschaftsberatung in Kooperation mit dem Deutschen Krankenhausinstitut ergibt, prognostizieren die betreffenden Einrichtungen bis zum Jahr 2020 eine Marktbereinigung in den eigenen Reihen.
So gehen sechs Prozent der befragten Kliniken - allesamt Häuser mit unter 200 Betten - davon aus, in etwas mehr als fünf Jahren nicht mehr zu existieren. Weitere zehn Prozent befürchten die Schließung von Fachabteilungen - vor allem der Gynäkologie und Geburtshilfe.
Wer jetzt angesichts dieser Zahlen aufschreckt und die Versorgung auf dem Land unbedingt erhalten wissen will, hat anscheinend die vergangenen Jahre in einem gesundheitspolitischen Erdloch gelebt.
Spätestens mit Einführung des DRG-Systems vor etwas mehr als zehn Jahren ist klar, dass Wirtschaftlichkeit das härteste Kriterium werden wird, wenn es ums Überleben der einzelnen Landklinik geht.
Dass die Fallpauschalen wesensimmanent im Widerspruch zu lokal- und regionalpolitischen Bestrebungen zum Erhalt der Versorgung in dünn besiedelten Regionen stehen, hätte früher erkannt werden können - und sollen. Jetzt werden harte Einschnitte fast unabwendbar sein.
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