Kommentar zum BGM-Wettbewerb
Im Elfenbeinturm zu Riga
Willkommen im Elfenbeinturm! Europa nimmt sich gestresster Belegschaften in den 28 EU-Staaten an. Auf das Betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) als Stellschraube im Bemühen um die Gesundherhaltung der Werktätigen abzustellen, ist mit Sicherheit richtig.
Insofern ist gegen den von der Europäischen Agentur für Sicherheit und Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz (EU-OSHA) ausgelobten Wettbewerb "Gesunde Arbeitsplätze - den Stress managen" nichts einzuwenden.
Im Gegenteil: Wenn der lettische Sozialminister Uldis Augulis nun in seiner Laudatio bei der Preisverleihung in Riga auf die zum Teil bestehende Scheu in Unternehmen und Organisationen hinweist, wenn es um das Thema Gefährdung durch psychosoziale Belastung oder Stress geht, trifft er einen wunden Punkt - mehr aber auch nicht.
Dass mit Daimler und Deutscher Post gleich zwei Dax-Konzerne unter den elf Gewinner aus der EU sind, spricht aber Bände für die BGM-Realität. Beide prämierte Unternehmen werden selbstredend ein Interesse an einer gesunden - und damit produktiven - Belegschaft haben. Aber: Auch Aktionäre drängen auf die nachweisbare Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern.
Nicht zuletzt dieses Druckmittel fehlt aber in vielen kleinen und mittelständischen Firmen, die eigentlich aktiv in Sachen BGM werden sollten - aber manchmal auch einfach damit überfordert sind.
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