Anlagenkolumne
Internet ist nicht nur Silicon Valley
In Shops weltweit auswählen, rund um die Uhr einkaufen, bequem Preise vergleichen, dazu digital kommunizieren und bezahlen. Die amerikanischen Internetgiganten nehmen im Bereich des digitalen Konsums teilweise schon eine monopolartige Stellung ein. Ob Google, Amazon oder Facebook: die Nummer zwei im Markt ist immer weit abgeschlagen. Das Internet verändert die Konsum- und Kommunikationsgewohnheiten dramatisch, Marktanteile der führenden Unternehmen liegen nicht selten bei weit über 50 Prozent.
Das Treiben der US-Firmen hat man einigermaßen im Blick, doch die Konkurrenz aus Asien entwickelt sich rasant. In Asien bildet sich eine ernstzunehmende Konkurrenz für die US-Firmen, das ist unter Wettbewerbsgesichtspunkten gut. Ganz vorne mit dabei sind chinesische Internetwerte. 2015 gab die chinesische Führung das Ziel aus: Globale Technologieführerschaft bis 2025. Die zehn größten Internetfirmen sollen dann aus China kommen und US-Firmen von den vorderen Plätzen verdrängt haben. Zwei chinesische Firmen, Alibaba und Tencent, haben es bereits unter die Top Ten geschafft. Leider spielen europäische Firmen keine große Rolle.
Derzeit leben in Asien fast 60 Prozent der Weltbevölkerung. Die Mittelschicht soll bis 2030 rasant zunehmen. Schon heute ist der Online-Shopping Umsatz in China doppelt so hoch wie in den USA. Die Wachstumsraten sind noch deutlich höher. Der Online-Konsum ist in China stärker verbreitet als in jedem westlichen Land. Bezahlt wird per Smartphone, die Kreditkarte ist schon nicht mehr zeitgemäß. Die mangelnde Einzelhandelsinfrastruktur beschleunigt den E-Commerce.
Im Depot sollte man also nicht nur die klassischen Internetstars aus den USA berücksichtigen. Asiens IT-Firmen sind oftmals sogar preiswerter bei höherem Wachstum. Auch wenn das Risiko hoch bleibt – bis 2025.