Telematikinfrastruktur

KV Berlin meldet Probleme bei E-Rezept via Gesundheitskarte

Seit 1. Juli sollen Patienten elektronische Rezepte auch über die Gesundheitskarte bei den Apotheken einlösen können. Doch in sehr vielen Berliner Arztpraxen hakt es bei der Ausstellung, berichtet die KV.

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Seit 1. Juli soll es eigentlich möglich sein, das E-Rezept über die elektronischen Gesundheitskarte (eGK) einzulösen.

Seit 1. Juli soll es in ersten Apotheken möglich sein, das E-Rezept über die elektronische Gesundheitskarte (eGK) einzulösen. Die KV Berlin sieht dabei aber nach wie vor Probleme.

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Berlin. Die neue Möglichkeit zum Einlösen elektronischer Rezepte über die Gesundheitskarte kann von vielen Patientinnen und Patienten in Berlin noch nicht wahrgenommen werden. Das teilte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin am Montag mit.

Etwa die Hälfte der Berliner Arztpraxen sei den Kenntnissen der KV zufolge „technisch nicht in der Lage, ein E-Rezept über die Versichertenkarte der Krankenkasse auszustellen“, so die KV. Demnach verfügen zahlreiche Praxisverwaltungssysteme noch nicht über die entsprechende Software.

Dagegen hatte die gematik am 23. Juni mitgeteilt, „nahezu alle Arztpraxen“ seien „technisch dazu in der Lage“, mit dem E-Rezept zu arbeiten. Tatsächlich hat sich der Weg, ein E-Rezept in der Praxis auszustellen, seit 1. Juli nicht geändert. Das E-Rezept wird im Praxisverwaltungssystem erstellt, digital signiert, dann wird die elektronische Verordnung sicher verschlüsselt in der Telematikinfrastruktur gespeichert.

Allerdings haben viele Arztpraxen bislang noch nie ein E-Rezept ausgestellt. Aktuell werden werktäglich bundesweit lediglich 5.000 bis 10.000 E-Rezepte eingelöst – bei gut 450 Millionen Kassenrezepten pro Jahr insgesamt.

Das neue Verfahren über die Gesundheitskarte ist laut KV zu kurzfristig und ohne ausreichend Testmöglichkeit eingeführt worden. „Wie üblich nimmt Herr Lauterbach keine Rücksicht auf diejenigen, die seine Schnellschüsse umsetzen müssen. Das Chaos, dass der Bundesminister damit auslöst, müssen wieder einmal die Praxen ausbaden“, kritisierte der KV-Vorstand.

Es sei wichtig zu betonen, dass Berliner Ärztinnen und Ärzte die Digitalisierung grundsätzlich befürworteten - allerdings nicht in „übereilten Hau-Ruck-Verfahren“, hieß es.

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Seit 1. Juli sollen die ersten Apotheken E-Rezepte über die neue Methode einlösen können, indem Patienten die eGK in ein Lesegerät stecken. Eine Geheimnummer (PIN) ist dafür nicht nötig. Bisher sind E-Rezepte schon über eine Smartphone-App oder einen ausgedruckten QR-Code einzulösen.

Bis Ende Juli sollen laut Bundesgesundheitsministerium voraussichtlich 80 Prozent der Apotheken diesen neuen Weg zur Einlösung von E-Rezepten via eGK anbieten können. (dpa/ger)

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